Der Blumfeld-Sänger Jochen Distelmeyer hat einige der schönsten und klügsten Songtexte deutschsprachiger Popmusik geschrieben. Entsprechend gross waren im Januar die Erwartungen an seinen ersten Roman «Otis», und entsprechend harsch die Verrisse enttäuschter Fans, man lese etwa die glühende Abratung von FM4-Chef Martin Pieper. Was niemanden von der Lektüre und eigener Meinungsbildung abhalten mag: Die elegant ausufernde Berlin-Odyssee des Hamburger Dandys ist allein wegen ihrer eingewobenen Gegenwartsbetrachtungen und Pop-Referenzen die paar Lesestunden wert. Dabei gerät Distelmeyer ob der Spree-Metropole ins Schwärmen: «Die Herzlichkeit der Leute, das Grosszügige der Stadt, der Himmel, das Licht und die Luft. Das wollte ich einfangen und feiern.» Wohin mit dem Hass? Lass uns Liebe sein! Wir erinnern uns im Palace an die Distelmeyer-Sternstunde 2010 und freuen uns auf die musikalische Lesung, umrahmt von einem frühen Blumfeld-Fan aus unserem Hausteam, DJ Wolfman.