Mit ihrem fabelhaft betitelten Album «When The Cellar Children See The Light Of Day» mutet einem Mirel Wagner einiges zu. Die Finnin schaut mit geradezu schmerzhaft wenig Unschärfe in glühende Abgründe und serviert diese kühl, wie die Katze einem das soeben erlegte Rotkehlchen vor die Füsse legt. Wie eine Patti Smith, die sich unter Kontrolle hat, tönt sie ein bisschen. Der Sound aber ist karg und stammt lediglich von einer vorsichtig gespielten Gitarre; hin und wieder mischt sich eine Slidegitarre, ein Piano oder ein Streichinstrument ein. Obwohl der Blueschanson von Wagner nicht so tönt, wurzelt er in einer archaischen Sumpflandschaft, schwer melancholisch, aber auch tröstlich in seiner Unmittelbarkeit; gar nicht weit weg von PJ Harvey, aber schlussendlich doch ein bisschen romantischer. Den Auftakt macht der St.Galler Singer-Songwriter Egli.