An dieser Band zieht die Welt nicht ungeachtet vorbei: Mit scharfem Blick auf gesellschaftliche Zustände donnert das Atlanta-via-London-Trio Algiers mit einer Mischung aus New-Wave und Gospel wie ein Gewittersturm über die weitgehend sinnentleerte Musikwelt. So sehr sich die Band in ihren Texten vom Südstaaten-Wahnsinn, dem offenen Rassismus und dem politischen Konservatismus abwendet, so klar liegen ihre künstlerischen Einflüsse in der reichen kulturellen Geschichte des afroamerikanischen Südens der USA: In der Spiritualität von Nina Simone, im Gitarrenspiel des Delta-Blues und dem Gesang des Gospels. Aber auch ohne Marx, Public Enemy, Black Power, deutschem New-Wave und Industrial wären Algiers nicht denkbar. Ähnlich zornig und dystopisch wie die Young Fathers führen sie den musikalischen Protestzug gegen Kapitalismus und Rassismus an. Schon lange nicht mehr hat dieser so aufregend getönt!
Der Support kommt vom St.Galler Postrock- & Shoegaze-Duo Hopes & Venom. Mit viel Hall und herbstlicher Melancholie haben sie zuletzt beim Sommerfest auf der Rosenbergstrasse überzeugt.