Freitag, 19. April
RoninCH
Samstag, 20. April
Ja, PanikDE
Donnerstag, 25. April
GAME OVER PLAY FOREVERPremiere
Freitag, 26. April
GAME OVER PLAY FOREVER
Samstag, 27. April
Soul Gallen
Montag, 29. April
Erfreuliche Universität
Dienstag, 30. April
Erfreuliche Universität
Donnerstag, 2. Mai
o'summer vacationJP
Samstag, 4. Mai
Hey Hey Bar
Dienstag, 7. Mai
Erfreuliche Universität
Dienstag, 7. Mai
Themenmonat Kolonialgeschichte: Drei Beispiele aus der Ostschweiz und dem Bodenseeraum
Freitag, 10. Mai
ClubKlub
Freitag, 10. Mai
Jana Rush (DJ)US
Freitag, 10. Mai
Lee Gamble (DJ)UK
Montag, 13. Mai
Orchestra BaobabSEN
Dienstag, 14. Mai
Erfreuliche Universität
Dienstag, 14. Mai
Themenmonat Kolonialgeschichte
Dienstag, 14. Mai
Witwen, Töchter, Gattinnen im frühen spanischen Kolonialhandel
Samstag, 18. Mai
Robert ForsterAUS
Dienstag, 21. Mai
Red Carpet – it's Showtime!Premiere
Dienstag, 21. Mai
eine Show der Theatergruppe Sek I der PHSG
Mittwoch, 22. Mai
Red Carpet – it's Showtime!
Mittwoch, 22. Mai
eine Show der Theatergruppe Sek I der PHSG
Donnerstag, 23. Mai
Red Carpet – it's Showtime!
Donnerstag, 23. Mai
eine Show der Theatergruppe Sek I der PHSG
Samstag, 25. Mai
Soul Gallen
Dienstag, 28. Mai
Erfreuliche Universität
Mittwoch, 29. Mai
Chuchchepati Orchestra: Flight of the Bumblebee II
Donnerstag, 30. Mai
Auszeichnungen der St.Gallischen Kulturstiftung
Samstag, 1. Juni
Musig uf de Gass
Samstag, 8. Juni
Ein Potpourri zum Saisonschluss
Samstag, 22. Juni
Parkplatzfest
Dienstag, 8. Oktober
Erfreuliche Universität
Freitag, 1. November
Iowa
Freitag, 1. November
Lesung von Stefanie Sargnagel
Freitag, 1. November
begleitet von Christiane Rösinger
Mittwoch, 6. November
Dana GavanskiCAN
Samstag, 28. November
Rap History 2015 und
Prüfung zum Master of Rap
Mit Konzert von La Base & Tru Comers (CH, live)
Tür 17:00 Fr. 15.-

Prüfung: 17:00 Uhr, Eintritt frei

Rap History 2015 + Konzert: Ab 22 Uhr

In insgesamt 36 Seminaren und einigen Zusatzmodulen hat die Rap History St.Gallen in den letzten fünf Jahren die Entwicklung der Rap-Musik von 1979 bis 2014 nachgezeichnet. Zum Schluss des Studienganges gibt es eine Abschlussprüfung. Im Hörsaal der Palace Universität können die Studierenden ihr Wissen zur Geschichte des Raps unter Beweis stellen und bei Bestehen der Prüfung anlässlich der Diplomfeier im Dezember ihr Master-Zertifikat in Empfang nehmen. Zum Abschluss der Rap History-Serie präsentieren die Professoren That Fucking Sara, DJ Reezm, Paul Neumann und MathK die besten Rap-Songs des angebrochenen Jahres. Mit einem Konzert setzt eine der bemerkenswertesten Rap Crews der Schweiz, La Base & Tru Comers aus Biel, den Unterricht anschliessend in französischer Sprache fort.

 

Zurück in die Zukunft mit der Rap History

NACH FÜNF JAHREN UND 36 SEMINAREN ZU JE EINEM RAP-JAHR GEHT AM 28. NOVEMBER DER STUDIENGANG DER RAP HISTORY ST.GALLEN MIT EINER ABSCHLUSSPRÜFUNG UND EINEM KONZERTABEND ZU ENDE. DAMIAN HOHL VOM PALACE HAT SICH MIT DEN RAP HISTORY- DOZENTEN SASCHA KIESLINGER UND OLIVER FITZE UNTERHALTEN.

Damian: Hand aufs Herz, für welche Ära des Hip-Hops würdet ihr euch entscheiden, wenn ihr euch festlegen müsstet?

Sascha: Ende der 80er-, anfangs 90er-Jahre sind die meiner Meinung nach spannendsten Platten erschienen. Zu der Zeit habe ich auch begonnen, mich für Rap zu interessieren.

Oliver: Ich würde mich für die 80er-Jahre entscheiden. Damals ist alles extrem schnell vorwärts gegangen, vom Disco-Rap über die Drum-Machine-Elektro-Ära bis zu den ersten Samples. Und Ende 90er-Jahre kam bereits der Grundentwurf dessen, was heute noch gültig ist.

Sascha: Es gab bei der ganzen Rap History fast keinen Jahrgang, der extrem abfiel. Zwei, drei Jahre waren etwas schwächer, aber eigentlich gab es in jedem Jahr interessante Tracks.

Damian: Was stellt ihr den St.Galler Rap History-Student_innen für ein Zeugnis aus?

Sascha: Wir sehen dann bei der Prüfung, was in den Köpfen hängen geblieben ist. Wir hatten über die ganzen fünf Jahre eine relativ gute Anwesenheitsquote. Vom Prequel bis zur letzten Folge war fast jedes Seminar gut besucht.

Damian: Interessant ist ja, dass die Rap History über den Zeitraum von fünf Jahren nicht nur die Geschichte des Raps, sondern auch jene von der Veranstaltungsreihe an sich erzählt. Wie hat sich beispielsweise das Publikum während dieser Zeit verändert?

Oliver: St.Gallen hat eine sehr junge Hip Hop-Geschichte im Vergleich zu anderen Schweizer Städten. In den 80er-Jahren konntest du die Leute in der Stadt an einer Hand abzählen, während es in Zürich, Biel oder Basel bereits grosse Szenen gab. In St.Gallen gab es das nicht. Darum war ich erstaunt, dass die Leute von Anfang an dabei waren, auch die Jungen. Sascha: Bei den 80er-Jahrgängen waren auch ältere Gesichter im Publikum, während das bei den aktuellen Folgen seltener der Fall ist. Wobei das St.Galler Publikum im Vergleich zu anderen Städten durchmischter ist.

Damian: Momentan sind im Hip-Hop viele spannende musikalische Bewegungen zu beobachten, ausserdem äussern sich auffallend viele Hip-Hop-Künstler_innen in aller Deutlichkeit zu politischen Themen, gerade im Zusammenhang mit dem aufkeimenden Rassismus und der Polizeigewalt in den USA. Hip-Hop scheint wieder eine wichtigere Rolle zu spielen als noch vor zehn Jahren.

Oliver: Lange Zeit gab es nur noch Gangsters und ignoranten Rap, es wurden Zustände beschrieben, aber nicht aufgezeigt, welche anderen Optionen es noch gäbe. Es ist schön, gibt es wieder eine Balance zwischen den beiden Extremen.

Sascha: Hip-Hop wird wie in den 80er- und in den 90er-Jahren wieder zum Sprachrohr und ist in der Lage, Missstände zu dokumentieren. Weil Rap sehr textbezogen ist, werden die Entwicklungen der Welt immer einen Einfluss auf Hip-Hop haben.

Oliver: Es ist allerdings ein zweischneidiges Schwert mit dem politischen Rap. Killer Mike (Run The Jewels) etwa stört sich extrem daran, dass sein Publikum zu 95 Prozent aus weissen intellektuellen Kunststudent_innen besteht und sich seine eigenen Leute kaum dafür interessieren, was er zu sagen hat, und lieber ihre eigene Ignoranz feiern.

Sascha: Eine gewisse Zeit lang war alles überproduziert und geschniegelt. Hier gibt es eine Rückbewegung. Es kommt wieder eine gewisse Rauheit rein. Oliver: Eine musikalisch interessante Entwicklung ist das Mantra-mässige bei diesen ganzen Trap-Produktionen. Es ist ein Link zurück nach Afrika. Viele von den jungen Rappern wiederholen in einem Track immer wieder die gleichen zehn Wörter. Wie oft kann man «Versace» sagen in einem Song? Hier geht es wieder mehr um den Rhythmus als um den Inhalt. Das finde ich persönlich sehr interessant.

Damian: Wofür werden die Rap-Jahre von 2010 bis 2015 in unbestimmter Zukunft stehen?

Oliver: Ich habe diese Zeit sehr spannend gefunden, während mich die Jahre 2000 bis 2010 ziemlich langweilten. Mit dem Einbruch der Musikträgerindustrie und der Tatsache, dass man mit Musik nicht mehr viel Geld verdienen kann, begannen die Leute, wieder Musik zu produzieren, welche sie auch mögen.

Sascha: Es ist schwierig zu sagen, ob man die Vielfalt, welche man jetzt wahrnimmt, dann auch noch sieht. Heute hast du Songs, die nach den 80er-Jahren klin- gen, solche, die wie die 90er-Jahre tönen, und wiederum andere sind die Weiterentwicklung davon.

Damian: Es gibt also keinen bestimmten Sound von heute, die Geschichte von 30 Jahren schwingt stets mit. Mit Blick auf die diese Vielfältigkeit fällt eine gegenwartsbezogene Trackauswahl bei einem Rap History-Abend vermutlich schwer.

Sascha: Nicht nur das, ab 2005 war es sowieso etwas schwieriger, weil wir konsequent nur mit Vinyl auflegen, was in meinen Augen für die Rap History sehr wichtig ist. In dieser Zeit erschienen viele Mixtapes, die man nur noch übers Internet runterladen konnte. Gewisse Veröffentlichungen waren für uns also nicht erhältlich, oder wir haben sie zum Teil schon gar nicht mitbekommen.

Damian: Ende November ist die grosse Prüfung zum Master of Rap. Wie muss man sich diese vorstellen?

Sascha: Es gibt eine schriftliche Prüfung mit Hörproben, die man erkennen muss. Dazu kommen Fragen zum Basiswissen, welche für Besucher_innen der ganzen Serie kein Problem darstellen sollten. Man kann sein Wissen auch in zwei Wahlfächern testen.

Damian: Und was empfehlt ihr den Student_innen zur Prüfungsvorbereitung?

Oliver: Es gibt diverse Literatur, immer wieder neue. Wir haben von der Rap History auch eigene Maga- zine, da steht einiges drin. Es wäre schön, wenn ein paar Leute mitmachen würden, man muss dafür auch kein Rap-Guru sein.