Als Wachmacher und Ernüchterer wird Kaffee schon seit der Aufklärung geschätzt. Nur wenige Produkte beeinflussten unsere Kultur und veränderten die sozialen Räume in gleichem Masse wie der Kaffee. Als globalisiertes Gut mit kolonialer Vergangenheit steht er sinnbildlich für die Verknüpfung der Schweiz mit der Welt. Die Erfreuliche Universität widmet sich im Dezember diesem Getränk der Aufklärung.
Kaffeehäuser sind duftende Tagebücher des freien Denkens, Institutionen und Keimzellen für Utopien in den Städten und der Kaffee Geistesschärfer, Begleiter verschiedenster Lebensmomente. So beschreibt Gallus Hufenus die Ausgangslage für die Idee zum St.Galler Kaffeehaus. Schliesslich wurde hier die Kaffeehauskultur schon einmal zelebriert, vor 100 Jahren während der Stickereiblüte. Doch auch die Bohne in der Tasse erzählt ihre Geschichten. Als Nischenbesetzer kennt der Mikroröster die Herkunft seines Kaffees. Ein Teil kommt aus dem zentralperuanischen Chanchamayo-Gebiet, von der peruanisch-schweizerische Familienfarm „Tropical Mountains“ von Thomas und Gisela Schwegler. Die beiden Kaffeespezialisten erzählen von Kaffeekultur, ihren Visionen, der Arbeit auf der Plantage mit den Beschäftigten und von der Welt der Zertifizierungen.