Max Rieger, Kevin Kuhn und Julian Knoth von Die Nerven sind in den Vororten von Stuttgart aufgewachsen und unglaublich jung. In ihrer distanzlosen Verweigerung irgendwo zwischen Grunge und Punk achten sie wenig auf musikgeschichtliche Kontinuität. Das zuletzt erschienene Album «Out» ist auf dem geschichtsträchtigen Label Glitterhouse Records erschienen und zeigt auf dem Cover mit zwei Händen und einem geometrischen schwarzen Etwas dazwischen eine unterkühlte Version von Michelangelos «Die Erschaffung des Adams». Die Band ist erst seit 2012 unterwegs und bereits in aller Munde. Ihre politischen Inhalte richten sich gegen (und vielleicht auch an) ihre Generation, die in einer langweiligen, gleichförmigen Geschwindigkeit gegen innen rennt. Solange das Neonlichtgefühl das europäische Leben bestimmt, sollte man vielleicht mit dem musikalischen Widerstand der 80er-Jahre weitermachen, so wie es die Die Nerven tun: Mit einer reflexiven Impulsivität ohne Schnickschnack und ohne Dosenbier. Wenn das nicht Punk ist.
Freitag, 26. Februar
Die Nerven
JFR Moon
Tür 21:00
Beginn 22:00
20.-