Vor drei Jahren gab die Londoner Band Fat White Family im Palace eines ihrer ersten Schweizer Konzerte: ein verstörend fesselnder Auftritt und ein irrwitziges Versprechen für die Zukunft. Das hat die «schäbigste, befremdlichste und fieseste englische Gitarrenband» (The Quietus) fürwahr gehalten: Mit ihrem räudigen Mix aus kaputtem Rockabilly, Post-Punk, Sixties-Psychedelic und unverschämten Glam-Pop-Versatzstücken haben die sechs Flegel mit ihrem Album «Champagne Holocaust» seither die halbe Welt erobert. Die provokativen Texte («Goodbye Goebbels») und die Auftritte mit entblösstem Geschlecht, in tuntigen Strümpfen oder auch schon mit Schweineköpfen attackieren jederzeit das neue Biedermeier und die rechtslastige Politik in England und anderen Westländern. Ein bitter nötiger Aufschrei, oder wie ihr Sänger Lias Saoudi sagt: «Dass wir als schockierend dargestellt werden, zeigt nur, wie belanglos rundum alles geworden ist.» Das zweite Fat-Whites-Album «Songs for Our Mothers» hinterlässt «das Gefühl, man befinde sich mit Iggy Pop, Donna Summer und den New York Dolls in der versifften Küche einer Krautrock-Kommune 1973» (Hanspeter Künzler). Aber ohne Retro-Wohligkeit, sondern grausam gegenwärtig! Elias Augenwasser (Roy & the Devil’s Motorcycle) eröffnet den Abend mit einem psychedelischen Solo-Set: dream forever!
Donnerstag, 2. Juni
Fat White Family
Elias Augenwasser
Tür 20:00
Beginn 21:00
25.-