Fernab der Musikmetropole London hat sich im Celtic Fringe (Schottland, Irland, Wales) schon lange eine eigene Poptradition etabliert. Im kleinen Wales ist im Gefolge der Super Furry Animals und Gorky's Zygotic Mynci eine alternative Musikszene aufgeblüht, die sich durch eine ge meinsame Haltung der Selbster mächtigung und des Austauschs auszeichnet. Besonders schön zeigt sich dies bei Cate Timothy alias Cate Le Bon und Stephen Black alias Sweet Baboo. Nebst Gemeinschaftsprojekten mit Gruff Rhys und White Fence' Tim Presley (Le Bon) ist Stephen Black auch Bassist in Cate Le Bons Band – und so an diesem Abend gleich zwei Mal zu hören. Schon beim ersten Auftritt von Cate Le Bon im Palace konnte man bestaunen, wie ihre kristallklare, mit walisisch gefärbter Intonation eingesetzte Stimme und ihr kantiges, an Velvet Underground erinnerndes Gitarrenspiel sich zu einem eigenwilligen Ganzen verbanden. Nun darf man sich auf ihr viertes Album «Crab Days» freuen und auf herrlich schräge Songs wie «Wonderful» oder «I'm a Dirty Attic». Sweet Baboo verspricht perfekt arrangierte Indie-Pop-Balladen mit brüchiger Stimme; Black singt Liebeslieder mit neckisch skurrilen Texten (wie über die Morsezeichen und den binären Code der Liebe) und bezeugt darin immer wieder seine Liebe zur Popmusik, etwa in diesen Zeilen: «Daniel Johnston has written hundreds of great tunes and I’ve got six. So I guess there’s some catching up to do to tell you that I love you.»
Samstag, 5. November
Cate Le Bon
Sweet Baboo
DJ Nikki Nerz
Tür 21:00
Beginn 22:00
25.-