Die Songstrukturen folgen keiner Linie. Sie fallen eher kaskadenhaft hinunter und der Ausgang bleibt offen. Beat und Stimme sind stets clean und genau, sie erhalten eine gleichberechtigte Dosis Aufmerksamkeit. Maschine und Gesang flirten und der Dancefloor fühlte sich noch nie so leicht und freundlich an. Anscheinend kann man so was als zeitgenössischen oder elektronischen R&B bezeichnen. Die Kanadierin Jessy Lanza, die in der Vergangenheit eher einen akademischen Zugang zur Musik hatte, beherrscht diese Form. Bereits zum zweiten Mal produzierte die fast 30-Jährige bei Hyperdub, immer wieder arbeitet sie mit Jeremy Greenspan, der einen Junior-Boys-Hälfte, zusammen. Wir hören gewiss nicht zum letzten Mal von ihr. Davor spielt eine nicht minder klassisch geschulte Musikerin einen vielseitigen Synth-Pop, springend zwischen R&B, Downtempo, Trip-Hop und Eurodance. Olga Bell, geboren in Moskau, aufgewachsen in Alaska und heute wohnhaft in Brooklyn, singt in einem düsteren Ton. Doch ihre Musik bleibt verspielt, schliesslich ist sie ein Bandmitglied der Dirty Projectors. Wie es scheint, kann man das Wochenende mit diesen zwei Frauen nicht gemütlicher ausklingen lassen.
Sonntag, 6. November
Jessy Lanza
Olga Bell
Tür 19:30
Beginn 20:30
22.-