Hey Hütte, auf dich!
In Downtown Zürich schiessen die Gebäude nur so in die Höhe. Ob der blau schillernde Prime-Tower, in dem die Steueroptimierer_innen nach Gesetzeslücken suchen, oder die neue Kunsthochschule, wo kreative Geister mit Bologna-Punkten gejagt werden. Mitten drin steht seit Jahr und Tag eine Hütte, die dagegenhält. Nicht mit strenger Ideologie, sondern allerbester Unterhaltung: Das Helsinki, betont Gastgeber Tom Rist gerne, sei ein Unterhaltungslokal. Es ist Konzertbühne, Wettbüro wie Rummelplatz. Einzelne Künstler_innen haben fixe Termine: Jeden Sonntag spielt das Aad Hollander Trio auf, einmal im Monat ist Bit-Tuner bei der Arbeit. Im Helsinki treten Musiker_innen auf, bevor sie berühmt werden, so wie Sophie Hunger. Vor allem aber hat man ein Herz für alle, die niemals berühmt werden wollten. Wie es sich gehört für ein Unterhaltslokal, werden auch Quizshows geboten, und mit dem «Gaul» wartet ums Eck der beste Burgerstand der Stadt. Das Palace am HB St.Gallen pflegt mit dem Helsinki am Bahnhof Zürich-Hardbrücke einen regen Austausch: Gleich nach der Eröffnung baute Tom Rist mit seinem Team bei uns mitten im Kinosaal eine Bühne auf, um die Gäste zum Tanze zu bringen.
Nun fährt das Helsinki zum Jubiläum mit einem Extrazug fantastischer Künstler_innen ein: Die Rapperin Big Zis kommt mit Luca Ramella am Schlagzeug (Mister Milano, Ex-Palkomuski) sowie Beni 06 (Puts Marie). Saalschutz spielen zum letzten Mal ihren Ravepunk für eine bessere Welt. Unverdrossen gegen die Gentrifizierung (nicht Gentrificki, Tom) und andere Ordnungsrufe halten Knarf Rellöm, DJ Patex und Viktor Marek an. Wo die drei agitieren, darf auch Hamburgs bester Dubrocker Jacques Palminger nicht fehlen. Zum Schluss verlängert DJ Chiri Moya die Nacht. Wir freuen uns sehr, oder wie sie im Helsinki sagen: Ahoi!