Überraschen tut einen bei Adam Green ja schon lange nichts mehr. Oder anders gesagt: Es gibt fast nichts, dass man diesem Tausendsassa nicht zutrauen würde. Ende der 1990er-Jahre bekannt geworden mit dem Duo Moldy Peaches, entwuchs er schnell der New Yorker Anti-Folk-Szene und legte eine Reihe funkensprühender Soloalben vor, die teils Verkaufsschlager wurden, allen voran «Gemstones» (2005). Nun will und kann Green aber viel mehr als Musik machen. Zum Beispiel Filme: Sein tragikomischer iPhone-Film «The Wrong Ferrari» wirkt laut «Rolling Stone» wie «Fellini auf Ketamin» und seine in Pappmaché-Kulissen gedrehte Märchengroteske «Aladdin» wurde als «the trippiest movie ever made» beschrieben. Zum Beispiel Bildende Kunst: Greens Malerei und Skulpturen waren schon in namhaften Museen in Amerika, Asien und Europa zu sehen, darunter in der Fondation Beyeler in Basel. Zum Beispiel die Schriftstellerei: Nach seinem zweisprachigen Gedichtband bei «Suhrkamp» hat er jüngst das Graphic Novel «War And Paradise» veröffentlicht, ein satirisches Epos über den Krieg zwischen Menschen und Maschinen mit Blitzlichtern ins Jenseits. Greens zehntes Soloalbum «Engine Of Paradise» spielt opulent darauf an, mit Gastauftritten von James Richardson (MGMT), Florence Welch und Jonathan Rado (Foxygen). Erfreulicherweise kommt Adam Green zum dritten Mal ins Palace, nach seinem legendär amüsanten und Appenzeller-schnapsberauschten Konzert (2007) und der filmisch eingebetteten «Aladdin»-Show (2016). Erwarten darf man wie gesagt fast alles, der Typ ist jedes Mal ein Ereignis.