«Niemals» werde man Deniz Yücel nach Deutschland ausliefern, erklärte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan im Frühjahr 2017. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der deutsch-türkische Journalist seit zwei Monaten im Hochsicherheitsgefängnis Silivri bei Istanbul. Die Inhaftierung des Türkei-Korrespondenten der Zeitung «Die Welt» führte in Deutschland zu einer riesigen Solidaritätsbewegung. Mit einem Protestmittel ganz nach dem Humor des Gefangenen: Autokorsos! Nun hat «Besserdeniz» über seine Zeit in der Haft ein Buch geschrieben: Gemäss Untertitel ist es eine «Geschichte über Freiheit und Freundschaft, Demokratie und Nichtsodemokratie». Er schildert, wie er das Jahr in Einzelhaft verbrachte, wie es ihm immer wieder gelang, die Überwachung zu überlisten und wie er schliesslich unter abenteuerlichen Bedingungen freigelassen wurde. Yücel zeichnet aber auch die Entwicklung der Türkei nach, vom hoffnungsvollen Aufbruch der Gezi-Revolte über den Kurdenkonflikt bis zum Putschversuch des Militärs. Mit dem Einmarsch des Erdogan-Regimes in Nordsyrien hat sich die Entwicklung weiter dramatisiert. Im Palace stellt Yücel sein Buch vor und spricht mit «Die Wochenzeitung – WOZ»-Journalistin Anna Jikhareva.
Montag, 4. November
Erfreuliche Universität
Gespräch und Lesung mit Deniz Yücel
Tür 19:45
Beginn 20:15
Kollekte