Leider konnten wir für das Konzert mit RICHARD DAWSON kein Ersatzdatum finden. Deshalb müssen wir dieses Konzert, auf das wir uns lange gefreut haben, schweren Herzens absagen – wir hoffen, dass wir den grossartigen Songwriter bei einer nächsten Gelegenheit wieder ins Palace einladen können.
Alle auf PETZI gekauften Tickets sind per Anfrage in den nächsten 30 Tagen an support@petzi.ch rückerstattbar.
Um die Zeit zu überbrücken, können wir Richard Dawsons wunderbares Lockdown-Projekt Bulbils sehr empfehlen!
Vielen Dank für euer Verständnis. Tragt euch Sorge!
Vor seinem ersten Ostschweizer Auftritt im Frühling 2015 im Palace versprachen wir eine wilde Offenbarung – und tatsächlich bot Richard Dawson mit seinem verblüffenden Gitarrenspiel, den halsbrecherischen Melodiebögen und den halluzinativen Erzählungen aus dem nordostenglischen Alltag ein umwerfendes Solokonzert. Spätestens als er durch die Stuhlreihen wandelte und a cappella sein «Poor Old Horse» sang, kamen manchen Leuten vor Rührung die Tränen. Nun kommt «Grossbritanniens bester, humanster Songschreiber» («The Guardian») im Trio mit Drummer und Bassist und dem umjubelten Meisteralbum «2020» zurück: In der Zwischenzeit sind die Verhältnisse in Brexit-Middle-England nicht besser geworden, aber immerhin ist Newcastle United wieder aufgestiegen und Ken Loachs Film «Sorry We Missed You» hat gezeigt, dass in Dawsons Heimatstadt, trotz aller in seinen Songs eindrücklich geschilderter Isolation, Paranoia und Verzweiflung, die Hoffnung auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt nicht verschwunden ist. «Newcastle ist noch nicht so schlimm wie anderswo», meinte er. «Newcastle ist immer noch eine herzliche Stadt.» Das ist gut zu wissen, denn Dawsons Liedtexte wirken ähnlich niederschmetternd wie jene der von ihm sehr geschätzten Sleaford Mods aus Nottingham. Herzhaft befreiend dagegen seine Musik, eine verspielte Mischung aus Folk, Prog-Rock, Punk und Heavy Metal, allenfalls mit Anklängen an Robert Wyatt (Soft Machine), Peter Hammill (Van der Graaf Generator) oder Captain Beefheart, aber letztlich unvergleichlich einzigartig. «Medieval industrial» hat das jemand genannt, vielleicht weil mitunter mittelalterliche Weisen oder quasireligiöse Hymnen durch die postindustrielle Klanglandschaft wehen. Die 1970er-Jahre sind nicht so weit von der heutigen Gegenwart entfernt wie es scheint. Vor vier Jahren bedauerten viele, Dawson verpasst zu haben – heute sollten alle wissen, dass dieser gute bärtige Mann mit der engelhaften Falsett-Stimme livehaftig wirklich eine Offenbarung ist. Oder um es bescheiden mit einer seiner grossen Textzeilen zu sagen: «How little we are in the mouth of the world.»