Wenn von Rechtsextremismus die Rede ist, haben die meisten ein Bild vor Augen. Zum einen rührt dies daher, dass die Begriffe geschichtlich thematisiert werden und extrem rechte Gruppierungen mit ihren Ideologien oftmals als solche erkennbar waren. Die Abnahme von expliziten und öffentlichen Bekundungen erweckt den Anschein, dass Rechtsextremismus abgenommen habe. Bei genauerer Betrachtung lässt sich jedoch feststellen, dass radikales rechtes Gedankengut in die Mitte der Gesellschaft vordringt. Die so genannte Neue Rechte ist salonfähiger geworden, gibt sich intellektuell und wissenschaftsorientiert. Durch geschickte mediale Inszenierung versucht sie die gesellschaftliche Deutungshoheit zu gewinnen. Diese Veranstaltung zielt darauf ab, die Entwicklungen im rechten Lager historisch nachzuzeichnen und Mechanismen der neurechten Diskursverschiebung aufzudecken.
Die Erfreuliche Universität und das Forum für Kritische Soziale Arbeit (Kriso) St. Gallen laden zu einem anregenden Referat mit anschliessender Diskussionsmöglichkeit ein. Der Philosoph und Historiker Cenk Akdoganbulut, unter anderem in der Forschung zur Neuen Rechten und Migrationsgesellschaft tätig, informiert über Transformationen im rechten Lager, die aktuelle Situation in Europa und die Strategien der Neuen Rechten für die Etablierung ihrer Ideologie.
Das Gespräch wird von Corinne Riedener geführt.
Donnerstag, 3. November
Erfreuliche Universität
Lange Nacht der Kritik: Die Neue Rechte
Tür 19:45
Beginn 20:15
Kollekte