Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey ergründen in ihrem Buch Gekränkte Freiheit die Motive von «Querdenker*innen» und erlangen Einblicke in die Weltanschauung der unterschiedlichsten Protagonist*innen der Querdenker*innenszene. Dabei entwickeln sie den Typus des «libertären Autoritären», welcher in Abgrenzung zum «autoritären Charakter» bei Adorno keiner Identifikation mit einer Führerfigur anhängt. Stattdessen wird ein radikal libertäres Freiheitsideal vertreten.
Der libertäre Autoritarismus, so Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey, ist eine Folge der Freiheitsversprechen der Spätmoderne: Mündig soll er sein, der Einzelne, dazu noch authentisch und hochgradig eigenverantwortlich. Gleichzeitig erlebt er sich als zunehmend macht- und einflusslos gegenüber einer komplexer werdenden Welt. Das wird als Kränkung erfahren und äußert sich in Ressentiment und Demokratiefeindlichkeit.
Moderation: Judith Grosse
Mittwoch, 5. April
Erfreuliche Universität
Gekränkte Freiheit - Aspekte des libertären Autoritarismus
mit Carolin Amlinger
Tür 19:45
Beginn 20:15
Kollekte