Am 22. September wählen die Stimmberechtigten in der Stadt St.Gallen ein neues Parlament und eine neue Stadtregierung. Neue Kandidaturen für den Stadtrat mischen die Wahlen auf und versprechen doch noch Spannung. Anlass genug, um bei der Erfreulichen Universität an zwei Abenden kritisch auf die Geschichte der städtischen Wahlen und den nächsten Wahlsonntag zu blicken.
In der Stadt St.Gallen entscheiden seit jeher mehrheitlich cis hetero Männer, wie die Stadt auszusehen hat. Das wird sich voraussichtlich auch am 22. September nicht ändern – und führt unweigerlich zu blinden Flecken. So leben in St.Gallen mehrere tausend queere Personen. Doch die meisten sind unsichtbar und politisch nicht vertreten. Einer der Gründe: Viele fürchten um ihre Sicherheit. Die Kriminalstatistik und die LGBTIQ-Helpline registrierten 2023 eine Verdoppelung der Fälle aus St.Gallen. Wie kann die Politik Gegensteuer geben? Welche Massnahmen sind nötig? Und wie müsste eine vielfältige Politik überhaupt aussehen? Das diskutieren queere Kandidat*innen für das Stadtparlament parteiübergreifend.