Bei der neunten Ausgabe der St.Galler Literaturtage ist im Palace im Rahmen der Wortlaut-Reihe “Lechts” die Welt von Comic-Zeichnern und Graphic-Novel-Autorinnen zu entdecken. Gestartet wird am Mittag mit einer Fahrradtour durch die Provence, es folgt ein Zeichnungsduell und zum Schluss verschränken sich bei Dance & Draw Zeichnungsstifte mit Tanzbeinen. Zwischendrin und als Teil der Reihe “Laut” präsentiert Manuel Stahlberger Neues aus dem Kopf und Slammer Dominik Muheim erzählt übers Erwachsenwerden.
13.00 – 13.45 Uhr, Reihe Lechts
Flurin Von Salis: Der Mont Ventoux
Eine Fahrradtour auf den Giganten der Provence, die den Berg in all seinen Facetten beschreibt. Von der kargen Vegetation über das raue Klima bis zu seiner Bedeutung für den Radsport liefert Der Mont Ventoux einen umfassenden Beitrag zu jenem faszinierenden Berg im Südosten Frankreichs.
15.00 – 15.45 Uhr, Reihe Lechts
Anna Haifisch: The Artist
Künstler_innen dieser Welt, hebt eure Bleistifte! Euer Erlöser ist da! Ein vogelartiges Geschöpf bewegt sich mehr oder weniger erfolglos in der Kunstwelt und träumt davon, eines Tages ein grosser Künstler zu sein. Allerdings wird es immer wieder mit Rückschlägen konfrontiert. Quälende Selbstzweifel sind die unausweichliche Folge. Anna Haifischs Porträt des Kunstbetriebs ist satirisch pointiert und zugleich schonungslos menschlich. Klar, dass sich das am besten mit Tierfiguren erzählen lässt.
17.00 – 17.45 Uhr, Reihe Lechts
Kati Rickenbach vs. Daniel Bosshart: Das Zeichenduell
Die Waffen sind gespitzt, die Tuschfässer bereit, die Rüstung sitzt. Bosshart verlässt für einen Abend die sichere Burg des Ateliers und steigt in die Zeichnungsarena. Seine unbarmherzige Gegnerin wartet bereits im Abendrot – Lucky Kate zeichnet schneller als ihr Schatten.
19.00 – 19.45 Uhr, Reihe Lechts
Nicolas Mahler: Das Selbstinterview
Der Zeichner stellt sich gleich selbst vor in einem Vortrag, der eigentlich eine Selbstbefragung ist. Da stellt er sich die häufigsten Fragen an Comiczeichner generell und an sich speziell. Es ist also ein Selbstinterview mit mindestens hundert Bildbeispielen von ihm selbst. Die Figuren von Mahler haben keine Augen, keine Ohren, keine Münder – aber sie haben zweifellos Charakter. Stets gelingt es ihm, mit minimalistischen Zeichnungen und marginalem Humor seine wenigen Striche auf den Punkt zu bringen. Dabei pendelt er virtuos zwischen banal, absurd und kafkaesk.
20.30 – 21.30 Uhr, Reihe Laut
Dominik Muheim: plötzlich zmitzt drin
Und plötzlich bist du zweiundzwanzig Jahre alt und plötzlich bist du Lehrer und plötzlich stehst du mitten im Leben. Nun wird von dir erwartet, dass du wie ein erwachsener, vernünftiger Mensch handelst und dich der Gesellschaft anpasst, gleichzeitig wirst du aber auch als jung und unerfahren abgestempelt. Und eigentlich wolltest du doch Rockstar werden. Immer wieder findest du dich in scheinbar völlig unerwarteten Situationen. Dominik Muheim ist Anfang zwanzig, beobachtet, erlebt und erzählt Geschichten über genau solche Situationen, über die Hilflosigkeit und über das Erwachsenwerden in einer verrückten Welt. Mal ruhig und poetisch, mal laut und absurd.
22.00 – 23.30 Uhr, Reihe Laut
Manuel Stahlberger: Neues aus dem Kopf
Endlich präsentiert Wortlaut auch das kabarettistische Schwergewicht aus der eigenen Stadt: Manuel Stahlberger spiegelt in seinem Solo-Programm die grossen Lebensfragen in kleinbürgerlichen Bagatellen. Das Zufalls-Rendezvous im Kurhotel, die Crèmeschnitte in Kölliken-Nord oder die computergesteuerte Jagd nach Karma-Punkten verbiegt der Kleinkünstler zu urkomischen Alltagsgrotesken, die zwar unprätentiös aber messerscharf daherkommen. Neben silbergrauem Haar wachsen dem St. Galler Stadtfuchs stets die wunderbarsten Flausen aus dem Kopf. Er singt, skizziert, karikiert … und erhielt dafür den Salzburger Stier. Im Palace wird er beweisen, dass diese Ehrung berechtig war.
23.30 – 02.30 Uhr, Reihe Lechts, Eintritt 5.- (mit Wortlaut-Bändel gratis)
Dance & Draw! Late-Night-Party mit DJ Lord Soft und Zeichnungs-Jam
Stell dir vor, du bist im Klub, die Musik ist pumpig aber die Visuals machen das ganze Erlebnis unerträglich. Nicht bei Dance & Draw! Hier bist du für die Visuals verantwortlich! Auf der Bühne stehen zwei Hellraumprojektoren – die du wahrscheinlich noch aus deiner Primarschulzeit kennst – und haufenweise wasserfester Filzstifte. Hinter den Plattentellern sorgt DJ Lord Soft aus Basel für den passenden Sound.