Von Houston bis Atlanta und von New Orleans bis Miami, ohne Dirty South ist heute kein Hip Hop mehr auszudenken. Lange Zeit im Schatten der übermächtigen Szenen an der Ost- und Westküste, geben die amerikanischen Südstaaten in Sachen Rap aktuell den Ton an. Die Rap History widmet sich einen Abend lang dem aktuellen Epizentrum des US-Raps. Schon Mitte der 80er-Jahre erschienen in Houston und Miami die ersten Rap-Scheiben, 1990 trat erstmals DJ Screw in Erscheinung. Er schraubte das Tempo runter und prägte mit seinen Mixtapes und der Chopped-and-Screwed-Technik den Südstaaten-Rap stilbildend. Dabei brachte er das subtropische Klima und die Stimmung in den Ghettos von Houston auf den Punkt. Daran anknüpfend erobert seit Mitte der Nullerjahre Trap mit seiner Verschlepptheit und der düsteren Grundstimmung die Welt. Spätestens seit Donald Glover (Childish Gambino) bei den letzten Golden-Globe-Awards die Atlanta-Rap-Crew Migos als «Beatles unserer Generation» bezeichnet hat, gibt es kein Vorbeikommen mehr an Atlanta.