Es ist ein Klischee, aber es stimmt; Istanbul ist ein Schmelzpunkt verschiedenster Kulturen, und wer dort aufwächst, atmet sie alle auf einmal ein. Fragt man Gaye Su Akyol nach ihrer Musik, kommt sie kaum drum herum, etwas in dieser Richtung zu sagen. Ihre familiären Wurzeln liegen in einem anatolischen Dorf, sie selbst war oft da und beschreibt die traditionelle Musik von dort als einen genauso wichtigen Einfluss wie Nirvana, Sonic Youth, Joy Division und Jefferson Airplane. Schliess- lich traf sie ihre Band Bubituzak und ihre Ideen rasteten in der Realität ein. 2013 nahmen sie das Debütalbum «Develerle Yaşıyorum» auf und wurden bald darauf fester Bestandteil der Istanbuler Undergroundmusikszene und auf zahlreichen in- ternationalen Festivals bejubelt. Das neue Album heisst «Hologram imparatorluşu», also «Hologramm Imperium», und das völlig zurecht. Das Hologramm funktioniert hier wunderbar in Klang und Kulturgeschichte. Spaghettiwesterngitarren ran- ken sich um einen dichten Wirbel aus schwülen orientalischen, anatolischen, Surf- und Psych-Melodien. Die Musik ist cinematisch und wird von Gayes Stimme brilliant orchestriert. Die Lyrics sind mal persönlich, mal traum- oder albtraumhaft und manchmal tagespolitisch kühl. «You sold us out well! / You have a palace but / It’s just empty four walls / Possessions mangle mortals.»
Samstag, 27. Mai
Gaye Su Akyol
Tür 21:00
Beginn 22:00
25.-