Fröhlich dudelt das Keyboard dahin, während Daniela Reis und Fritzi Ernst Sperma, Pisse, Eiter und unterschiedlichste Frivolitäten besingen. Ihrem Konzept sind die zwei Hamburgerinnen auf dem zweiten Album «Rare» mit rotzig-minimalem Schlager-Pop treu geblieben. Entzückende Melodien treffen auf derbe Texte über die Einsamkeit, Adoleszenzprobleme, das Sichaushaltenmüssen und Dope. Ähnlich wie Stefanie Sargnagel berichten sie unerschrocken und offensiv von nicht ausgesprochenen Alltäglichkeiten. «Den ganzen Tag auf Zalando rumgelungert, der Smoothie ist verdunstet, die Katze ist verhungert» heisst es an einer Stelle, «mein Tag beginnt mit Augendreck, dann wasche ich mir mein Arschgesicht, denn billig war es nicht» an einer anderen. Mit einer entwaffnenden Unbekümmertheit sind die Songs des streitbaren Duos vor allem eins, erst recht auf der Konzertbühne: schrecklich lustig und komisch. Auch die zweite Band des Abends ist ein Duo: Der wandelbare und suchende Sound von Ester Poly setzt sich aus E-Bass und Schlagzeug zusammen und orientiert sich an den unterschiedlichen musikalischen Affinitäten (Indie-Pop, Punk, Elektronik) von Béatrice Graf und Martina Berther.
Samstag, 25. November
Schnipo Schranke
Ester Poly
Tür 21:00
Beginn 22:00
22.-