Erika M. Anderson zeichnet auf ihrem neuen Album «Exile in The Outer Ring» ein grosses, schwarzes Portrait ihrer Heimat, dem mittleren Westen der USA. Mit dem Exil im Aussenring sind Orte gemeint, wo sich Junkies und wütende Teenager_innen vor der Shoppingmall treffen, wo leise eine rechte Jugend gährt und wo die Falle von Armut und Abgeschiedenheit stets aus dem Hinterhalt lächelt. Während sie auf diese vergessene Gesellschaft zielt, hält sie sich im Selbstekel die Knarre an die Brust und beschwört mit ihrer Stimme eine düstere Zukunft herauf, die von der Brutalität des Spätkapitalismus und zusammenbrechenden Grenzen zwischen Privatheit und Öffentlichkeit handelt. Dröhnend zerbersten die Fuzz-Gitarren an den Synthesizern und versprechen Hoffnung für alle, die den lästigen Mythen der Vergangenheit trotzen und sich noch nicht ganz aufgegeben haben. Fragt sich bloss: What do we hope for? Geteilt wird der Abend mit Dubais aus Berlin, das Arabfuturist-Multimedia-Musikprojekt von Nadia Buyse, die sich thematisch den unterschiedlichsten neoliberalen Dystopien widmet. Sie springt gekonnt von Genre zu Genre und bewahrt dabei eine DIY-Ästhetik im Zeichen einer unabhängigen Pop-Aktivistin.
Donnerstag, 28. September
EMA
Dubais
Tür 20:00
Beginn 21:00
20.-