Bei der wundersamen Wiederauferstehung des englischen Hip-Hop spielen Frauen bis anhin nur eine Nebenrolle. Das könnte und wird sich hoffentlich bald ändern, denn die englisch-nigerianische Rapperin Flohio ist manch einem ihrer viel bekannteren Kollegen um Welten überlegen, was Rap-Skills und intelligente Lyrics betrifft. «Grenfell Tower couldn’t burn me out, and I send mad love to who’s mourning now» rappt sie auf «Bands», der vielversprechenden Single zur angekündigten zweiten EP Flohios rasende und glühende Worte klingen wie Trommelfeuer und werden umschlossen von einem düsteren, experimentierfreudigen und zukunftsgerichteten Sound, der sich nicht nur an Hip-Hop und Grime, sondern auch an Dubstep und Techno orientiert. Bis die ganze Welt von dieser vielleicht vielversprechendsten Stimme der englischen Grime-Szene erfahren wird, ist nur eine Frage der Zeit. Zum Glück nicht nur, weil Naomi Campbell die 25-Jährige für die «Vogue» soeben zu einer von «10 women changing our future» auserwählt hat.