Das Höllentor steht fest, zumindest das von Zürich: Während 127 Stunden ist es eine Badewanne im Kreis 4. Lara Stoll bleibt mit dem Finger im Abfluss stecken und gerät in eine strudelförmige Spirale des körperlichen und geistigen Elends. «Das Höllentor von Zürich» ist nach Vorbild des Hollywood-Dramas «127 Hours» gedreht, in welchem ein Bergsteiger in einer Felsspalte stecken bleibt und sich als letzten Ausweg den Arm amputiert. Was dort karge Felsen, erdrückende Einöde und unbarmherzige Natur ist, wird hier ersetzt durch gewöhnliches Badezimmerinterieur, die Isolation einer Stadtwohnung und den endlosen Abgrund des eigenen Verstands im engen Raum. In weiteren Rollen sind ein halbes Minipic, Appenzeller-Redbull, eine Eurovision-Songcontest-Bewerbung und die Restwärme des Internets zu sehen. Ein Low-Budget-Horrorkammerspiel nach einer mehrfach wahren Begebenheit, mit echtem Blut und vielen Farben und trotz aller Qual auch sehr lustig. Lara Stoll, auch bekannt als Slampoetin und Begründerin diverser innovativer Underground-Bands, arbeitete hier erneut mit Cyrill Oberholzer zusammen. Seit 2013 betreiben sie gemeinsam das Anarcho-Fernseh- und Internetformat «Bild mit Ton». Anschliessend zum Film: Q&A mit Etrit Hasler und den beiden Filmemacher_innen.
Freitag, 28. September
Das Höllentor von Zürich
von Cyrill Oberholzer & Lara Stoll (Bild mit Ton)
Tür 20:00
Beginn 20:30
10.-