Im Lauf der Geschichte hat sich der Gebrauch und die Vorstellung von Grenzen immer wieder gewandelt. Sie war immer Wunsch- und Feindbild, Schutz- und Herrschaftsinstrument zugleich. Was verbirgt sich also hinter dem Ruf nach neuen Grenzzäunen? Den sichtbaren und unsichtbaren Grenzen hat das Jüdische Museum Hohenems ihre aktuelle Ausstellung «Sag Schibbolet!» gewidmet. Anlass genug, dass sich auch die Erfreuliche Uni dem Thema annimmt.
In ihrem jüngst erschienenen Buch argumentiert die Wiener Historikerin Andrea Komlosy gegen die Stilisierung der Grenze zum Wunschbild oder zum Feindbild an. Sie zeigt die Entwicklung von Grenzen und deren wechselhaften Gebrauch im Laufe der Geschichte auf und lotet damit sowohl das Herrschafts- als auch das Schutz- und Befreiungspotenzial von Grenzen aus. In Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Hohenems.