Im Lauf der Geschichte hat sich der Gebrauch und die Vorstellung von Grenzen immer wieder gewandelt. Sie war immer Wunsch- und Feindbild, Schutz- und Herrschaftsinstrument zugleich. Was verbirgt sich also hinter dem Ruf nach neuen Grenzzäunen? Den sichtbaren und unsichtbaren Grenzen hat das Jüdische Museum Hohenems ihre aktuelle Ausstellung «Sag Schibbolet!» gewidmet. Anlass genug, dass sich auch die Erfreuliche Uni dem Thema annimmt.
In «Grenzfälle» rekonstruiert der Publizist und Filmautor Gabriel Heim aus Basel Flucht- und Überlebensbiografien aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Es sind Geschichten aus dem Fundus der Briefe, Bittschreiben und Eingaben bei der schweizerischen Fremdenpolizei. Und immer geht es um die eine Frage: Wer darf bleiben, wer muss gehen? Gabriel Heim, dessen Grossmutter 1942 vergeblich über Hohenems in die Schweiz zu fliehen versuchte, liest aus dem noch unveröffentlichten Manuskript und erzählt von seinen Zufallsbekanntschaften, die im Dunkel der Archive geduldig darauf gewartet haben, noch einmal zum Leben zu erwachen. In Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Hohenems.