Samstag, 21. Juni
Parkplatzfest
Samstag, 21. Juni
AuburnCH
Samstag, 21. Juni
Güner KünierTR/DE
Samstag, 21. Juni
Bound By EndogamyCH
Samstag, 21. Juni
Belia Winnewisser (DJ)CH
Dienstag, 16. September
FloristUS
Freitag, 3. Oktober
Jake Xerxes FussellUS
Samstag, 11. Oktober
Sophia KennedyUS
Samstag, 18. Oktober
Masha QrellaDE
Samstag, 25. Oktober
Baby VolcanoCH/GT
Freitag, 21. November
SplendidCH
Samstag, 13. Dezember
CrimerCH

Veranstaltungsarchiv

2025
Fr 10.1.2025
Das grosse Lautsprecherorchester Festival
mit Lautsprecherorchestern aus Belgien, Fribourg, Wien und dem Chuchchepati Orchestra
und den Gastmusiker*innen Aurélie Emery, Elvin Brandhi, Elischa Heller, Jocelyn Raphanel, uvm
Gipfeltreffen

Raus aus dem Januarloch, rein in den Lautsprecherwald! Gemeinsam mit dem Chuchchepati Orchestra laden wir die Lautsprecherorchester Belgien und Fribourg sowie das ELAK Wien zum zweiten Gipfeltreffen der Lautsprecherorchester ein. Während vier Tagen wird das Palace zum akustischen Objekt umgestaltet: Die unzähligen Lautsprecher der jeweiligen Lautsprecherorchester werden verkabelt, im Raum verortet und auf ihre Eigenheiten geprüft. Mit historischen akusmatischen Konzerten, Echtzeit-Kompositionen von Gastmusiker*innen, Konzerten, installativen Stücken und Vorträgen über akusmatische Musik öffnet das ehemalige Kino seine Türen für ein zweitägiges Festival. Wir können euch versprechen: so viele eingesetzte Lautsprecher auf so kleinem Raum gab es wohl selten. Herzlich willkommen im Kabelsalat!

19.00 – 19.30h AMBIENT Klanglandschaft

Hildegard Westerkamp: Cricket Voice | fixed media stereo (1987), 11'
Ellen Preuss & Miriam Jochmann: Resonating cartographies | live, 15'
Remy Rufer: Un singe en hiver | live, 12'

20.15 – 20.30h PAUSE                             

Intermezzo I: Echtzeitkomposition mit anwesenden Musiker*innen | 20'
Emmanuel Hohl: Alpsegen | live, 7'
Jonas Hammerer | concert 15'

21.15 – 21.30h PAUSE

Intermezzo II: Echtzeitkomposition mit anwesenden Musiker*innen | 15'
Aurélie Emery & Bernhard Zitz | concert 30'

22.15 – 22.30h PAUSE

Marcelle Deschênes: Le bruit des ailes | fixed media stereo (2000 / 2002), 11'
Dimitri Coppe: et tout se tut - und alles schwieg | live, 35'

23.15 – 23.30h PAUSE

Elvin Brandhi | concert, 40'

SCHLUSS

 

Anwesende Musiker*innen

Elvin Brandhi (UK), live electronics
Jocelyn Raphanel (CH), objects, live electronics, guitar
Ellen Preuss (AT), double bass live electronics, fixed media, spatialisation
Fabian Lanzmaier (AT), live electronics, spatialization
Aurélie Emery (CH), live electronics, voice
Elischa Heller (CH), live electronics
Katharina Klement (AT), Zither, live electronics, fixed media, spatialisation
Thomas Grill (AT), live electronics, spatialisation
Bernhard Zitz (CH), live electronics, fixed media, spatialisation
Dimitri Coppe (BEL), live electronics, fixed media, voice,  spatialisation
Luz Gonzalez, (ES,CH),  live electronics, composer, spatialization
Jonas Hammerer (AT), live electronics, composer, spatialisation
Emanuel Hohl (AT), live electronics, fixed media, spatialization
Remy Rufer (CH), fixed media, spatialisation 
Miriam Jochmann (AT), live electronics, spatialisation
Patrick Kessler (CH), double bass, live electronics

Beteiligte Lautsprecherorchester

Chuchchepati Orchestra, St.Gallen (Orchesterwart, Patrick Kessler)
Freiburger Lautsprecherorchester, Fribourg (Leitung, Bernhard Zitz)
Lautsprecher Orchester Dimitri Coppe. Belgien (Komponist)
ELAK, Wien (Leitung, Thomas Grill, Katharina Klement)

Programmgestaltung

Katharina Klement, Thomas Grill, Bernhard Zitz, Dimitri Coppe,
Patrick Kessler & Palace St. Gallen

Organisation

Palace St. Gallen & Chuchchepati Orchestra

Sound projection

Bernhard Zitz & Thomas Grill ( Leitung)
Katharina Klement, Dimitri Coppe

Sa 11.1.2025
Das grosse Lautsprecherorchester Festival
mit Lautsprecherorchestern aus Belgien, Fribourg, Wien und dem Chuchchepati Orchestra
und den Gastmusiker*innen Aurélie Emery, Elvin Brandhi, Elischa Heller, Jocelyn Raphanel, uvm
Kabelsalat

Raus aus dem Januarloch, rein in den Lautsprecherwald! Gemeinsam mit dem Chuchchepati Orchestra laden wir die Lautsprecherorchester Belgien und Fribourg sowie das ELAK Wien zum zweiten Gipfeltreffen der Lautsprecherorchester ein. Während vier Tagen wird das Palace zum akustischen Objekt umgestaltet: Die unzähligen Lautsprecher der jeweiligen Lautsprecherorchester werden verkabelt, im Raum verortet und auf ihre Eigenheiten geprüft. Mit historischen akusmatischen Konzerten, Echtzeit-Kompositionen von Gastmusiker*innen, Konzerten, installativen Stücken und Vorträgen über akusmatische Musik öffnet das ehemalige Kino seine Türen für ein zweitägiges Festival. Wir können euch versprechen: so viele eingesetzte Lautsprecher auf so kleinem Raum gab es wohl selten. Herzlich willkommen im Kabelsalat!

14.00 – 14.30h AMBIENT Klanglandschaft

Thomas Grill & Katharina Klement: Referat Akusmatische Musik mit Beispielen | 45'

15.30 – 15.45h PAUSE

Bernard Parmegiani: de natura sonorum (Auswahl) | fixed media (1975), 15'
Günther Rabl: 4 Skizzen | fixed media mono (1990), 12'

16.15 – 16.30h PAUSE

Pauline Oliveros: I of IV | fixed media 4-chanel (1964), 20'
Vladan Radovanović: Kompjutorija | fixed media stereo (1976), 7'
Intermezzo III: Echtzeitkomposition mit anwesenden Musiker*innen | 20'

17.15 – 17.30h PAUSE

roeLand Luyten: viScosités | fixed media 8-kanal (2024) 11'
Julien Ortuno: Dreila | fixed media stereo (2022) 8'
Patrick K.-H.:: Postard 15 | fixed media stereo (2024) 4'
Patrick K.-H.:: Postard 20 | fixed media stereo (2024) 3'
Jean-Marc Duchenne: 2 Stücke | fixed media multichannel 12'

18.15 – 19.30h GESCHLOSSEN

 

19.30 – 20.00h AMBIENT Klanglandschaft

Jocelyn Raphanel | concert 20'
Intermezzo IV: Echtzeitkomposition mit anwesenden Musiker*innen | 20'

20.45 – 21.00h PAUSE

Thomas Grill | concert 20'
Elżbieta Sikora: Gare du Nord | fixed media 8-chanel (2017), 14'
Katharina Klement: Brandung IV | live stereo fixed, 15'

21.45 – 22.00h PAUSE

Elischa Heller | concert 30'
Luz Gonzales | concert 6'

22.45 – 23.00h PAUSE

Fabian Lanzmaier | concert 15'
Intermezzo V: Echtzeitkomposition mit anwesenden Musiker*innen | 20'

SCHLUSS

 

Anwesende Musiker*innen

Elvin Brandhi (UK), live electronics
Jocelyn Raphanel (CH), objects, live electronics, guitar
Ellen Preuss (AT), double bass live electronics, fixed media, spatialisation
Fabian Lanzmaier (AT), live electronics, spatialization
Aurélie Emery (CH), live electronics, voice
Elischa Heller (CH), live electronics
Katharina Klement (AT), Zither, live electronics, fixed media, spatialisation
Thomas Grill (AT), live electronics, spatialisation
Bernhard Zitz (CH), live electronics, fixed media, spatialisation
Dimitri Coppe (BEL), live electronics, fixed media, voice,  spatialisation
Luz Gonzalez, (ES,CH),  live electronics, composer, spatialization
Jonas Hammerer (AT), live electronics, composer, spatialisation
Emanuel Hohl (AT), live electronics, fixed media, spatialization
Remy Rufer (CH), fixed media, spatialisation 
Miriam Jochmann (AT), live electronics, spatialisation
Patrick Kessler (CH), double bass, live electronics

Beteiligte Lautsprecherorchester

Chuchchepati Orchestra, St.Gallen (Orchesterwart, Patrick Kessler)
Freiburger Lautsprecherorchester, Fribourg (Leitung, Bernhard Zitz)
Lautsprecher Orchester Dimitri Coppe. Belgien (Komponist)
ELAK, Wien (Leitung, Thomas Grill, Katharina Klement)

Programmgestaltung

Katharina Klement, Thomas Grill, Bernhard Zitz, Dimitri Coppe,
Patrick Kessler & Palace St. Gallen

Organisation

Palace St. Gallen & Chuchchepati Orchestra

Sound projection

Bernhard Zitz & Thomas Grill ( Leitung)
Katharina Klement, Dimitri Coppe

Sa 18.1.2025
Bass
mit Pa-Tee, Taudi Selecta & anotha90skid
Breakbeat, UKG, D'n'B
Fr 24.1.2025
15 Jahre Soul Gallen
mit Herrn Wempe & Herrn Novak
15 Jahre Soul, Funk, R’n’B

Die wohl langstehendste Partyreihe der Schweiz feiert den 15. Geburtstag. Alles Gute zum halbrunden Geburtstag Soul Gallen!

Sa 25.1.2025
Spagatklubfestival
AUGNDE
ReymourCH
Sha RuUS/DE
Mercedes Soundsystem (DJ)CH
Spagatklubfestival

Spagi Spagi an der Wand, wer krümmt sich am besten über die Stadt? Das beweglichste Tierli im Osten verdreht sich in Königsblau und lädt zum alljährlichen Festival zwischen Flon, Grabenhalle, Talhof und Palace ein. In der Hütte spielen zum einen AUGN, im Netz als etwas vom Progressivsten gelabelt, was die Musik und Punk zu bieten haben. Paradox, denn das Duo mit überzogenen Strumpfhosen und durchgehenden Beschimpfungen nimmt wirklich alles und jede*n hops, da machen sie auch nicht Halt vor genau solchen Medieneinträgen. Als «Pop-Terroristen» im Spiegel und «Feuilletonlieblinge» in der Kommentarspalte bezeichnet, zeigen sie sich populär und provokativ zugleich, die Musik ist umso treibender und reibender. Deutlich psycho-romantischer ist das Duo Reymour aus Fribourg, das mit seinem Synth-Pop-Chanson eingängige Basslines mit der weichen und verspielten Stimme Lou Savarys verbindet. Sie kreieren dabei eine Atmosphäre, die als Soundtrack für einen einsamen Gang durch eine abgelegene Mansion dienen könnte und damit einzieht und spannend ist. Dieses Jahr kann es nicht verneint werden: der Abend bleibt reizend dark. Mit Sha Ru wird das Ganze nämlich mit einem Rave abgerundet, bei dem der Parkettboden am nächsten Tag hoffentlich so schwarz wie der Nachthimmel vorgefunden wird. Ebenfalls ein Duo wahlweise in New York oder Berlin ist Sha Ru bei allen bekannten DJ-Booth-Sessions dabei und produziert Musik entlang des Bass-Music-Spektrums. Mit Mercedes Soundsystem rollen zum Schluss alle aus dem roten Plüsch auf die nasse Strasse hinaus und werden von Spagi persönlich verabschiedet.

Fr 31.1.2025
Gay Gay Bar
mit DJ pink pilates strut pop princess, DJ Eierstich & DJ Kutschenfahrt
Pastell Kollektiv
Queer

Lady Gaga soll einmal gesagt haben: «Being gay is like glitter, it never goes away.» Und das ist auch super so – gerne mehr! Tja, wie der Glitzer und die Gays sind auch die vielen Lady-Gaga-Hits nie verschwunden, sie sind zu Hymnen der queeren Community geworden und reihen sich in jene von Madonna, David Bowie, Prince und Elton John ein. Diesen Abend sind sie alle zu hören: Hits Hits Hits bis in die späte Nacht. Das Highlight ist um Mitternacht: Dann tritt das St.Galler Draghouse Pastell Kollektiv mit einer Lipsync Performance auf. In den restlichen Stunden werden DJ pink pilates strut pop princess, DJ Eierstich und DJ Kutschenfahrt die Bude mit den besten Pride-Evergreens zum Tanzen bringen. Alles ausgeleuchtet in der gaysten Farbe aller Farben: Pink! Und natürlich gibt’s für alle Glitzer auf die Fresse. Der ist zwar biologisch abbaubar, weiterscheinen wird er aber trotzdem – und die Welt gayer machen.

Sa 1.2.2025
Globale Zentrale
Massive! mit DJ Wayne Champagne
Dub, Reggae

DJ Wayne Champagne spielt neben den Classics auch den Reggae und Dub, der die Pop- und Tanzmusik nachhaltig beeinflusste – von Punk bis Jungle und Hip Hop.

Do 6.2.2025
Chuchchepati Orchestra
mit Bernhard Zitz & Patrick Kessler
Chuchchepati Orchestra

Das Labor geht weiter: Zusammen mit Bernhard Zitz (Elektronik) lotet Patrick Kessler (Kontrabass) die Möglichkeiten des oktagonen Chuchchepati Orchestras weiter aus: So wird an diesem Abend wieder an einer neuen Komposition gearbeitet: Für einmal befasst sich das Soundlabor des Chuchchepati Orchestra mit dem Skisport. Wie tönt der Schnee, ein Skischuh oder ein kleiner Skilift? Frische Feldaufnahmen werden geprüft und musikalisch weitergesponnen. Die Konzert-Installation ist wie immer begehbar und eignet sich durchaus auch für eine persönliche Ski-Gymnastik. Wir wünschen einen unfallfreien Winter.

Fr 7.2.2025
ClubKlub
DJ PythonUS
marielouonGR / CH
SchematicaCH
Techno x Reggaeton

Brian Piñeyro aka DJ Python ist grosser Connaisseur von aktueller Musik. Ursprünglich stammt er aus Queens und lebt nun in London. Zu seinen Kollaborator*innen gehören Ana Roxanne (mit ihrem gemeinsamen Projekt Natural Wonder Beauty Concept), Ela Minus oder (sein aktueller Mitbewohner) Nick Léon. Er ist nicht nur ein wahnsinnig guter Produzent, sondern ein next-level-genauer Trackselektor und DJ. Empfehlenswert ist beispielsweise sein BBC One Essential Mix oder seine NTS Breakfast Show mit PAM (einer unserer absoluten Lieblings-NTS-Residents). Weg von den verschlurfteren und ruhigeren Tracks, die er in diesen beiden Mixen zeigt, spielt er auf den grossen Dancefloors dieser Welt eine Mischung aus Drone-Elektronika mit Latin-Vibes, aus Techno und Reggaeton.

Di 11.2.2025
Erfreuliche Universität
Kämpfen und Krampfen
Lesung und Gespräch mit dem Berner Vielfachkünstler Matto Kämpf.
Erfreuliche Universität

Matto Kämpf lebt als Autor und Cabarettist in Bern. Er war Teil des Spoken-Word Trios Die Gebirgspoeten und ist unterwegs mit der Quasi-Band Trampeltier of Love. Zurzeit tourt er mit Rolf Hermann und mit dem Programm «Kazzino Kolibri» sowie den beiden Solo Programmen «Heimat ist da wo man sich aufhängt» und «Am Apparat». Nun hat Kämpf einen brandneuen Emmental-Roman am Start – Gott hilf! Einen Menschen verschlägt es durch eine Verwechslung unverhofft ins Emmental. Dabei gerät er in einen kuriosen Strudel aus Klischees und Mythen, Realität und Wahnwitz. «Im Krachenschachen» ist ein typisches Kämpf-Stück, Schweiz on Spot: Im Kampf, im Krampf, im Sumpf.

Mi 12.2.2025
FineDK
MolinaDK
Nordische Wärme

Rocky Top Ballads ist das Debütalbum der Kopenhagener Songwriterin und Produzentin Fine. Das Album pendelt zwischen Country- und Folk-Stimmungen, mit einer unterschwelligen elektronischen Gegenwelt. Im Zentrum steht die Stimme Glindvad Jensen, umgeben von Gitarren, Schlagzeug, Samples und Synthesizern. Alles schwimmt hier in der Schwerelosigkeit! Molina ist die dänisch-chilenische Produzentin und Komponistin Rebecca Molina. Ihre Musik entspringt dem Interesse an der Kombination digitaler, samplebasierter Produktion mit organischer, handgespielter Instrumentierung. Live tritt sie im Duo mit dem Collider-Gitarristen Troels Damgaard-Christensen an der Gitarre auf, während sie selbst immer wieder elektronische Drums spielt, singt und Synthesizer einsetzt. 
Und was wir an dieser Stelle noch sagen wollten: Was für einen Lauf hat dieses Kopenhagener Label Escho im 2024 eigentlich hingelegt und die Alben von Astrid Sonne, Molina, Fine und Elias Rønnenfelt veröffentlicht? Hoppala! Wir senden Herzchen und Gratulationen in den Norden und ziehen den Hut!

Sa 15.2.2025
Nordklang
NeøvFI
RangleklodsDK
Festival

Am diesjährigen Nordklang bekommt die Hütte zweierlei nordischen Besuch: Neøv aus Finnland und Rangleklods aus Dänemark sind beide mit neuen Alben unterwegs. Musikalisch wird sich der Abend in der nordischen Indie-Elektro-Pop Wolke bewegen. Es ist das vierte Album des im Jahr 2008 von den Brüdern Anssi und Samuli Neuvonen gegründeten Duos Neøv. Sie haben dafür einen alten Traum verwirklicht und sich mit Birgir Jón Birgisson (Sigur Ros, Björk) im Sundlaugin-Studio in Island zusammengetan. Die neue Platte Soft Atlas klingt oft nach den grossen Bühnen der Welt und hat einen unterschwelligen 80er-Jahre-Vibe wie in A Little Taste. Dennoch gibt es auch ruhigere und geheimnisvollere Momente wie in The Water, in denen die finnische Wehmut deutlich spürbar ist. Rangleklods neues Album Breathe In, Breathe Out erzählt wie im Titel angedeutet von den alltäglichen Herausforderungen, also von den Tagen zwischen dem Auf und Ab im Leben, so der in Kopenhagen lebende Songwriter und Produzent Esben Nørskov. Auf seiner neuen Scheibe ist eine musikalische Dualität zu spüren: Nørskov hüpft hin und her zwischen Euphorie und Melancholie, zwischen Elektronik und Organik. So klingen Songs wie Alien und Hold On nach pulsierender Clubmusik, während andere wie beispielsweise First Time oder Worldwideweb in ruhigere Sphären abschweifen.

Fr 21.2.2025
Soul Gallen
mit Herrn Wempe & Herrn Tietz aka DJ Sonoflono
Soul, Funk, R’n’B
Sa 22.2.2025
Dino BrandãoCH
SubaquaCH
Feel Good

Nach zahlreichen Kollaborationen veröffentlichte Dino Brandão im Mai 2024 sein erstes Soloalbum Self-Inclusion. Ein, wie der Name schon verrät, sehr persönliches Album, das oft tabuisierte Themen anspricht und von Dino Brandãos eigener Geschichte erzählt. Umso erstaunlicher, mit welcher Leichtigkeit und Frohheit geradezu dies geschieht. So schafft Brandão einen breiten Zugang zu seiner Musik. Diese ist gleichermassen sanft und bouncy, die Melodien und Rhythmen mal verworren und komplex wie in Progress oder Hybrid, mal verführerisch harmonisch wie in Sweet Madness. Was gibt es Besseres, als sich an einem kalten Samstag im Februar von warmen und wohltuenden Klängen im Plüsch einlullen zu lassen?

Di 25.2.2025
Erfreuliche Universität
Aus den Abgründen einer Grossbank
Ein Abend zur CS-PUK mit Franziska Ryser
Erfreuliche Uni
Der Untergang der Grossbank Crédit Suisse ist einer der grössten Skandale der Schweizer Wirtschaftsgeschichte. Ein Skandal, der sich im Frühjahr 2023 vor der Weltöffentlichkeit mit einem Knall entfaltete, hervorgerufen durch jahrzehntelanges Missmanagement der Bankmanager, einer schwachen Regulierung und überforderter Behörden. Zum zweiten Mal in wenigen Jahren hafteten die Steuerzahler*innen für das Versagen eines entfesselten Bankenplatzes – diesmal mit einer Garantie von 259 Milliarden Franken. Knapp zwei Jahre später präsentierte die Parlamentarische Untersuchungskommission PUK einen ausführlichen Bericht rund um den CS-Kollaps, mit teils vernichtender Kritik an die Adresse der Banker, Bundesräte und Behörden. Als Vizepräsidentin der PUK war die St.Galler Nationalrätin Franziska Ryser (Grüne) mittendrin. Bei der Erfreulichen Universität erzählt sie in einem Inputreferat über die Arbeiten der PUK und stellt sich den Fragen des Publikums. Welchen Handlungsbedarf sieht die PUK für den Schweizer Bankenplatz? Und reicht dieser aus, wenn die letzte verbliebene Megabank ins Schlingern gerät?  
Do 27.2.2025
Kulturkosmonauten
Kulturkosmonauten
Sa 1.3.2025
Bass
mit Pa-Tee, Lyla & scemius
Breakbeat, UKG, D'n'B
Do 6.3.2025
Erfreuliche Universität
Das Bermuda-Dreieck
SRF-Dok über das St.Galler Beizenmilieu um 1981/82. Film und Gespräch mit Regisseur Felix Karrer
Erfreuliche Uni

Im Dezember 1981 recherchiert der Rorschacher Fernsehjournalist Felix Karrer die Hintergründe eines Kriminalfalls im St.Galler Milieu: Im sogenannten Bermuda-Dreieck hat drei Wochen zuvor ein Wirt auf eine Gruppe randalierender Jugendlicher geschossen und einen jungen Hilfsarbeiter tödlich getroffen. In den Beizen Alt St.Gallen (wo die Schüsse fielen), Engel und Augustinerhalle, aber auch in den Milieulokalen im Linsebühl spricht der Filmautor mit Stammgästen, die den Vorfall miterlebt haben oder die Protagonisten kennen. Seine Vorbehalte, dort vor allem «Ganoven» anzutreffen, weichen bald der Einsicht, dass es sich um einen tragischen Unfall in einem zwar rauen und bierseligen, aber nur wenig (klein)kriminellen Milieu handelt. Und dass viele, die täglich in den genannten Beizen verhocken, ein Zusammengehörigkeitsgefühl haben – auch wenn der verstorbene Jugendliche im namenlosen «Grab der Einsamen» beerdigt worden ist. Und tatsächlich blitzt da und dort ein Klassenbewusstsein auf, samt Kritik an Polizei und Justiz, die den «kleinen Fischen» mehr an den Kragen geht als den «Geizhälsen vom Rosenberg». Der nie mehr gezeigte TV-Film von 1982 erlaubt einen verblüffenden Einblick in das St.Galler Beizenmilieu vor einem halben Jahrhundert. Im Anschluss Gespräch mit Autor Felix Karrer und – wenn möglich – Zeitgenoss*innen des früheren Bermuda-Dreiecks, das in anderer Form heute noch existiert.

Fr 7.3.2025
Chuchchepati Orchestra
Soundinstallation von Norbert Möslang und Patrick Kessler
Ausflug zum kleinsten Skilift der Welt
Ausflug ins Skigebiet

Word on the street ist, dass es einen neuen Skilift in der Stadt gibt. Es wird aber auch gemunkelt, dass sich das Chuchchepati Orchestra letzten Monat klammheimlich an Skibässen ausprobiert hat. Allerhöchste Zeit, endlich etwas aus dieser Hütte raus zu kommen und einen wohlverdienten Skiausflug zu machen. Norbert Möslang und Patrick Kessler touren dazu mit einer Soundinstallation an die Schneebergstrasse zum kleinsten Skilift der Welt. Mit von der Partie ist das hauseigene Palace DJ-Team um DJ Zipfelmütze herum. Packt also eure Skier ein und fliegt mit uns aus!

Sa 8.3.2025
Frauen* auf der Flucht
Referat und Apéro
Internationaler Frauentag

Zahlreiche Frauen* und Mädchen sehen sich gezwungen, ihr Heimatland zu verlassen, da sie aufgrund ihres Geschlechts spezifischer Gewalt ausgesetzt sind. Doch auch während der Flucht und in den Aufnahmeländern begegnen sie besonderen Herausforderungen und Risiken, die sich deutlich von denen männlicher Geflüchteter unterscheiden. Dieses Referat widmet sich der Situation dieser Frauen* und den Schwierigkeiten, mit denen sie konfrontiertsind. Ein Referat von Tea-Vanja Radovanac von Brava mit anschliessender Diskussion und Apéro.

Fr 14.3.2025
Disco für Sans-Papiers Anlaufstelle St. Gallen
Aktionstage gegen Rassismus

In der Schweiz leben schätzungsweise zwischen 90’000 bis 300’000 Menschen ohne geregelten ausländerrechtlichen Status. Ein Grossteil arbeitet in Privathaushalten oder in Kleinbetrieben und ist aufgrund ihrer «Papierlosigkeit» verletzlich für Missbräuche auf verschiedenen Ebenen. Die IG Sans-Papiers setzt sich dafür ein, dass diese Menschengruppe Zugang zu ihren Grundrechten (wie beispielsweise Bildung und Gesundheit) haben, aber auch für den Schutz vor Ausbeutung und Missbrauch. Die Finanzierung einer Geschäftsstelle, die sich für Menschen einsetzt, die keine Sichtbarkeit haben, ist entsprechend herausfordernd. Im Rahmen der Aktionstage gegen Rassismus organisiert der Verein Disco for the People diesen Abend mit Vortrag und Vorstellung der IG Sans-Papiers. Die Anlaufstelle gibt Einblick in ihre Form, Arbeit und ihren Einsatz. Danach Dissssscccccooooo mit den DJs Zelev, vaffangiulio, Poly FM, D.A.R.I.A, Garlo und DJ 3. Mahnung. Sämtliche Kasseneinnahmen werden an die IG Sans-Papier gespendet, wir bitten alle, ihre Geldbörse so weit sie können zu öffnen!

Sa 15.3.2025
Milan W.BE
SolongCH
Hello darkness, my old friend

In der Musik von Milan W. hören Menschen unterschiedliche Anleihen: von einer Mischung aus Cosmic- und Folkhorror, über Vergleiche mit Kurt Vile (wäre er statt mit Klassik mit Goth sozialisiert worden) bis hin zu Assoziationen zu The Sound of Silence von Simon & Garfunkel beim Intro des ersten Songs I Wait. Referenzen und Fingerzeige in alle Richtungen also. Mit warmen Synthies, Saxofon, freundlichen Bassverläufen, Gitarren und einer traurigen Croonerstimme schafft er ein Album mit grosser Eigenständigkeit und immenser Traurigkeit. Denn das aktuelle und viel gelobte Album Leave Another Day ist gezeichnet von und verhandelt seinen allumfassenden Herzschmerz: «Am I ever gonna be the one? Do I ever wanna be with someone? Am I ever gonna be the one? Will I ever end up being someone?»

Di 18.3.2025
Erfreuliche Universität
Antifaschismus im Deutschland der 90er Jahre
Film und Kurzgespräch zur damaligen Situation in der Ostschweiz mit einem bewegten Zeitzeugen
Erfreuliche Uni

Die Frage von antifaschistischem Engagement und Widerstand hat mit der politischen Situation in vielen europäischen Ländern aber auch den USA an Aktualität gewonnen. Ein Blick in die Geschichte ist aber hoffnungsvoll: Denn immer, wo rechtsextreme Parteien und Gruppen an Zulauf gewannen, organisierte sich auch Widerstand. In den 1990er und 2000er Jahren, im Schatten der rassistischen Pogrome, die das wiedervereinte Deutschland nach 1989 überrollten, entstand eine aussergewöhnlich starke antifaschistische Bewegung. Im Film sprechen fünf Aktivist*innen zum ersten Mal öffentlich über ihre Aktivitäten und verschmelzen mit zahlreichen Schätzen aus dem Archiv zu einem intensiven Kinodokumentarfilm. Im Anschluss blicken wir in einem kurzen Gespräch mit einem engagierten und bewegten Zeitzeugen auch auf die damalige Situation in der Ostschweiz in den 90er und 00er Jahren.

Do 20.3.2025
Märzfest

Es ist die Zeit im Jahr, in der sich pastelllilafarbene und hellgelbe Blumen auf den Wiesen zeigen, die ersten warmen Tage alle aus ihren Kabäuschen locken und die Batterien wieder aufgeladen werden. Der Frühling ist ein symbolischer Anfang, der nach den kalten Jahreszeiten die wohlig süssen Sonnenstrahlen ins Haus bittet und unsere Glieder und Gemüter stimuliert. Während die Temperaturen und die Stimmung also steigen, kann dies nichts so ankurbeln, wie das gemeinsame Feiern – zum Anfang und zum musikalischen Reisen durch Regionen, Gefühlsausbrüchen und Kontemplieren. Herein in die Hütte! Wir feiern an den drei Nächten um den Frühlingsanfang gemeinsam mit vielen Bands, Performances und Diskussionen den Aufbruch und schütteln zwischen den Marmorsäulen die herrschende Kälte und Kleingeistigkeit ab.

mit...

2K88 (PL)
Angry Blackmen (US)
BABii (UK)
Carlo Karacho (DE)
CV Vision (DE)
Crystallmess (FR)
EL Kontessa (EG)
Iglooghost (UK)
Johannes Dullin (DE)
Knarf Rellöm Arkestra (DE)
Kolladderall (CH)
Lily Gasc (CH)
Maria Bertel (DK)
Palme Cadelli (CH)
Rafael Toral (PT)
Selvhenter (DK)
Soukey (CH)

Kommentar zum märzfest

Aus den Untergründen des Palastes, wo sich das Festklientel tummelt und taumelt, wird während der Pausen ein Kommentar live in die Räume und darüber hinaus gesendet. Die Comiczeichnerin und Autorin Julia Kubik und der Musikjournalist Benedikt Sartorius führen dazu Gespräche und Interviews mit Musiker*innen, Besucher*innen und allerlei anderen Klamauker*innen. Mit ihrem mobilen Studio besetzen sie in einer Duopremiere drei Tage lang die Garderobe – aus dem Keller raus ins Netz.

 

 

Do 20.3.2025
Palme Cadelli19:30
CV Vision20:15 (Garage)
Soukey21:15
Carlo Karacho22:45
Kolladderall00:00
DJ Kutschenfahrt00:45-02:00
Märzfest

19:30 Palme cadelli

Palme Cadelli kann man unter Palmen oder aber in der Pampa mit dröhnenden Riesenverstärkern hören. Anissa Cadelli und Simone Bernardoni bringen einen kompromisslosen Groove und eine ironisch-witzige Coolness auf die Bühne, die sie bisher beispielsweise an der Kilbi oder in der Waxy Bar mit einem eifrig begeisterten Publikum teilten. Es fühlt sich fast etwas einmalig an, denn ihre Musik ist weder auf den Streamingdiensten noch auf Bandcamp zu finden. Die Recherchearbeit machen sie aber mit Storys ihrer Auftritte wett, auf denen ihr melancholisch-energiereicher Sound neugierig und gespannt macht.

20:15 CV vision

CV Vision ist ein umtriebiger Musiker und oft auf der Bühne zu sehen, begleitet von Synthesizern, einem Drum-Kit oder einer Band manifestiert er seine Liebe zu Bo Hansson, Claude Larson, Soft Machine oder Picchio dal Pozzo. Nach vier (!) Alben im 2021 kam vor einem Jahr das neue Album Im Tal der Stutzer raus, ganz in der Lo-Fi-Ästhetik anzusiedeln. Galoppierende Trommeln, satte Prog-Riffs und poetische Texte erinnern an ein goldenes Zeitalter in der eine wundersame Geschichte erzählt wird. So verheissungsvoll wie bereits der Titel des Albums anmutet, klingt auch dessen Inhalt. Bereits das gleichnamige Intro lässt das eine oder andere Herz hüpfen - so könnte der Soundtrack eines sagenhaften Videospiels klingen. Das Album nimmt einen mit ins Tal der Stutzer und erzählt von den Charakteren Die frommen WandererZauberer und die Hex oder Der fröhliche Gaukler und den Orten Wald MelodeiIn der Schmiede oder Im Hühnerstall. Der durch das ganze Album flutende Synthesizer mit ausgedehnten Psych-Inversionen steht in einem guten Kontrast zu diesen bildhaften Songtiteln und versprüht dem Ganzen einen Touch an Retro-Futuristik und kosmischer Mystik und erinnert teils an 60s-West-Coast-Harmonien. Groovige Bassriffs gekoppelt mit stetig starkem Backbeat versetzen einen aber auch immer wieder zurück in die Wirklichkeit und umhüllen die Songs mit einer befreiten Coolness. 

21:15 soukey

Es ist zwar eine nervig abgedroschene Phrase, jungen Menschen immerwieder, wenn sie was Gutes und Erfolgreiches machen, als erstes entgegenzuschmettern: «Krass, du bist ja noch mega jung!! » Aber es ist wahr: Soukey hat für ihre 21 Jahre schon unglaublich viel gemacht und erreicht in der Schweizer Musikszene. Erste Songs geschrieben mit 12, mit 16 beim Cypher aufgetreten, mit 19 den «Demo of the Year»-Award am M4-Music-Festival gewonnen, als Supportact mit Lo&Leduc getourt, mit Artbabe, Z The Freshman, Stereo Luchs und Stress kollaboriert und diverse Auftritte gemeistert nebst Ausbildung, Jobs, und dem allgemeinen Leben. Aber genug der sensationsgierigen Auflistungen und hin zum Wesentlichen: Soukey macht Musik, zu der man tanzen kann und Texte, zu denen man Gänsehaut haben kann, weil sie so echt und direkt sind. Ihre Themen sind Ausgrenzung, mentale Gesundheit und der tägliche Kampf einer jungen, queeren BIPoC. Sie spricht Tabus an, provoziert, öffnet dabei aber auch immer wieder Türen in träumerische Parallelwelten – mit stilsicheren Rap-Zeilen auf ebenso stilsicheren Trap-Beats.

22:00 annablum (DJ)

22:45 carlo karacho

Während Synthlover und Soundtüftler Carlo Karacho uns mit der 808 in CM Isolation straight in die Neue Deutsche Welle der 80er Jahre kickt, kommt der Berliner nun etwas minimalistischer daher. Obligat spacey Synthies und noise, ab und zu krautig. Doch wird's auch mal soundscape-ig oder beatlos, bleibt aber konkret. Verzerrt wird die Idealisierung einer Liebe, einer Stadt, die Ernüchterung oder Desillusionisierung besungen. Zeitgemäss ironisch natürlich, keine Angst. Man kann sich auch mal über Opportunist*innen, Stil-Missionar*innen oder Zugezogene nerven. Man gehört ja irgendwie auch zu denen und Lokalpatriotismus ist halt scheisse! Wenn man ehrlich ist, darf's auch mal kitschig werden und auch der Frühling in Berlin zur schönsten Zeit des Jahres. 2023 war Carlo Karacho schon einmal in der Nähe und hat memories generiert. Wer sie nicht nach Berliner*innen-Art gelöscht hat, wird sich an eine energetisch-ballerige Show erinnern. Diesen Frühling kommt Carlo Karacho ins Palace. Wir freuen uns sehr, das wird gross!

23:30 DJ Dolce

00:00 Kolladderall

Für Subkultur-Suchende gibt es eine geflügelte Phrase zur Orientierung in einer neuen Stadt: Ask a punk! They will know the spots. Und im besten Fall nimmt dich die Person gleich mit und zeigt dir spannende Sachen unterwegs. Nun ist St.Gallen zwar nicht London oder das Westberlin der 80er, es gibt mittlerweile auch das Internet zur Orientierung, wer genau warum als Punk durchgeht, hat sich auch verändert usw.usf. Aber: Spannende Subkultur gibt es hier trotzdem immer wieder. Und zwar nicht zuletzt dank Bands wie Kolladderall. Jade, Noe und Annika liefern den Soundrack zu sämtlichen Gefühlen, die man hier als junger Mensch haben kann: Frustration, Langeweile, Exzessbedürfnis, Wut, Liebe, Sehnsucht. Struggles mit sich selbst und der Welt (oder eben der biederen Kantonshauptstadt), die einen umgibt. Diese transportieren sie in ehrlichen, direkten, manchmal auch mit gehörigen fuck-off-Sarkasmus-versetzten Lines und einem explosiven Gebräu aus Hip Hop, Punk und Hyperpop. Dieses Jahr erschien ihr Album Chaot*ina, es geht darin noch politisch expliziter zu als bei der Debüt-EP Kägi Threats. Herzlich hinein zum Moshpit, herzlich hinaus zur melancholischen Gruppenumarmung! And ask a punk to join you.

00:45-02:00 DJ Kutschenfahrt

Fr 21.3.2025
Rafael Toral19:00
Selvhenter20:30
Erfreuliche Universität21:30 (Garage)
Iglooghost22:30
2K8800:00
El Kontessa (DJ)01:15
DJ Attrappe03:00-04:30
Märzfest

18:00 DJ Die Härte

19:00 rafael toral

Nach vielen Jahren des Experimentierens mit selbstgebauten elektronischen Geräten kehrt der portugiesische Musiker Rafael Toral zu seiner Gitarre zurück und präsentiert mit dem dreiviertelstündigen Track Spectral Evolution ein Ambient-Werk, das von feinfühliger Drone-Musik und stilvollem Vintage-Jazz geprägt ist. Subtile, tiefgreifende Klänge finden sich auf Spectral Evolution, das eigentlich eine zwölfteilige Suite mit unterschiedlichen Teilen ist: Wird das Album in der Mitte gefaltet, trifft jeder Abschnitt auf sein Gegenstück: Changes und Changes Reprise, Descending und Ascending, First Short Space und Second Short Space. Und dazwischen liedartige Formen und Harmoniefolgen, die in dieser cinematischen Struktur aufgehen und wohlig erklingen. Ein Werk, ein Künstler, der von der Presse hochgelobt wird. Pitchfork zum Beispiel meint, mit grossem Referenzaufgebot: «Each new release dissolved a bit more of Brian Eno’s long ambient tones into My Bloody Valentine’s rapturous haze until Toral’s sound faded into the stratosphere.» Well, über dreissig Jahre hat Rafael Toral seine «post-free jazz electronic music» weiterentwickelt und Konventionen herausgefordert – wer mehr über Torals Schaffen erfahren möchte, findet in diesem Artikel auf Bandcamp Daily einen schönen Einblick – und damit dem Ambient- wie auch dem Jazz-Genre einen Bärendienst erwiesen: Toral schafft es beeindruckend akustische Komplexität in eine verständliche Sprache zu übersetzen.

20:00 DJ Die Härte

20:30 selvhenter

Die dänische Hauptstadt ist ein Zentrum für Musiker*innen mit einem radikal ausgefeilten Handwerk für Musik. So zum Beispiel die vierköpfige Noise-Free-Rock-Band Selvhenter, besetehend aus den Schlagzeugerinnen Jaleh Negari und Anja Jacobsen, der Saxophonistin Sonja LaBianca und der Posaunistin Maria Bertel, die seit 14 Jahren ihre radikalen Klangatmosphären und polyrhythmischen Sets auf die Bühne bringen. Das Album Mesmerizer ist eine Vermengung aus aufbauenden Arrangements mit langgezogenen Höhepünkten, wie in Jhaptal, oder aber es ist eine Zerstückelung der Rhythmen (Heftig), die eine wundervoll borstige Formlosigkeit trägt. Und man weiss, wie es mit solcher Musik live ist: Sie kann eine Physikalität annehmen, die sich auf eine reizend unangenehme Art ins Gehör bohrt.

21:30 Erfreuliche Universität: Vormärz oder biedermeier? Aktion oder kontemplation?

Die Zeiten sind stürmisch, brüchig und scary. Was also soll man tun? Mit wem soll man sich besprechen und mit wem lieber brechen? Aktivismus oder Nixen? Stille und Melancholie oder Widerstand und Theorie. Heiterkeit oder Achtsamkeit? Ist die Arbeit nach innen auch politisch? Erleben wir gerade einen politischen Aufbruch oder steuern wir in eine neue Romantik? Genau wie vor 200 Jahren zwischen dem politischen Vormärz und dem braven Biedermeier scheiden sich heute die Geister. Impuls zu den zwei Zeitgeistern von Rolf Bossart und Diskussion über Bewegungen und Tendenzen.

21:30 DJ Die Härte

22:30 Igooghost

Kurzfristig nimmt sich Iglooghost der Halbkreisbühne an – der Lieblingsproducer eurer Lieblingsproducer*innen (omg was für eine Liste an gemeinsamen Follower*innen). Der Londoner macht nicht nur richtig harten UK-Sound von Juke über Glitch bis hin zu IDM, sondern produziert auch einige Songs seiner Partnerin BABii, die am Samstag in der Hütte spielt. Nachdem Iglooghost mehrere Scheiben auf dem Label Brainfeeder von Flying Lotus veröffentlicht hat, die von einem gewissen Referenzmagazin als ein digital überladenes Cartoonuniversum beschrieben werden, kam zuletzt Tidal Memory Exo heraus, das ein wilder Ritt durch Bässe und zerstückelte Beats ist. Es geht ab und es wird abgehen.

23:30 Kontostand 10'000 (DJ)

00:00 2k88

Im polnischen Underground scheint sich einiges zu bewegen. Inmitten des Flusses steht 2K88, Musikproduzent, Grafikdesigner und Audioregisseur aus Gdynia, der mit Hip-Hop-Klassikern aus den 1990er Jahren aufgewachsen ist und mit diesen Einflüssen einen gänzlich neuen furiosen Sound kreiert. Als PL Sound betiltet kommen darin polnischer Hip Hop und Bass Music aus den UK zusammen, die in dieser Formation die Paranoia und sozialen wie auch urbanen Umstände des post-kommunistischen Polens zum Ausdruck bringen. Während er anfangs mehr gerappt hat und die Nähe zum Hip Hop damit eher gegeben war, hat er sich in der letzten Zeit tiefer der textlosen Sphäre der elektronischen Musik zugewandt – eine Entwicklung, die nachvollziehbarer ist, als man meinen könnte. Als musikalisches Powerhouse ist 2K88 auch aktiv beim Krakauer Label Unsound, das ein Ableger des gleichnamigen Festivals ist.

00:45 Kontostand 10'000 (DJ)

01:15 el kontessa (DJ-Set)

Nichts für Purist*innen oder anderweitig all zu gut sortierte Fundis. Aber alles für das horizonterweiternde Miteinander. Fajr Soliman, die in Kairo beheimatete DJ, Produzentin und multidisziplinär arbeitende bildende Künstlerin, schraubt als El Kontessa an den Knöpfen, bis die Melodie mal wie eine durchgeknallte Jahrmarktsorgel tönt. Darüber legt sie orientierungslose Vocals, galoppierende Darbukas und tief fliegende, teils unterirdisch wummernde Synthesizer-Teppiche. Oder da: Ein Jungle Beat zersägt das romantisch-triefende, hunderttausendmal gehörte Piano-Sample. Über diesem klug collagierten und tanzbaren Experiment aus Pop, Mahraganat (oder Shaabi-Electro) und Gqom flirrt immer ein klangliches Destillat ihrer Heimatstadt mit: El Kontessas Musik legt Fährten quer über den Globus und findet immer wieder zurück in die Subkultur Kairos.

03:00-04:30 DJ Attrappe 

Sa 22.3.2025
Kinderdisco13:30-16:00
Johannes Dullin18:00
Maria Bertel19:15 (Garage)
Knarf Rellöm Arkestra20:30
Lily Gasc21:30 (Garage)
Angry Blackmen22:45
BABii00:00
CRYSTALLMESS (DJ)01:15
OSRAM (DJ)02:45-4:30
Märzfest

13:30-16:00 Kinderdisco

Kein Fest ohne spassige Musikschule für junge Ohren und Füsse. DJs von überall reisen an, um die härtesten und wichtigsten Kritiker*innen von ihren Sets zu überzeugen. Wie immer wird literweise Sirup fliessen und das Parkett knacken, mit Kollekte und Foyerparkplatz für Kinderwagen.

18:00 johannes dullin

Das Problem beim Label « Humor » ist, das sich – zumindest an der Oberfläche –  um viele Bühnenformen davon unangenehme Klischees ranken. Hört man Comedy, denkt man schnell an selbstverliebte Gewinnertypen mit vorhersehbaren Punchlines, bei Kabarett an neunmalkluge «Die-da-oben»-Klagen für ein entzückt klatschendes, lehrpersonallastiges Publikum, und spätestens beim Wort Clown ergreifen dann eh die Meisten die Flucht. Sehr schade, denn es gibt sie: die richtig guten, progressivem Clowns unserer Zeit. Johannes Dullin ist einer davon. Wenn nicht sogar DER Ansprechpartner, denn was er live auf der Bühne zeigt, ist in der Schweiz ziemlich unvergleichlich. Seine Comedy ist absurd, albern und überhaupt nicht vorhersehbar. Rauschhaft feiert er den Unsinn und potenziert das Absurde bis ins Unermessliche. Das Publikum lacht und weiss oft gar nicht warum, doch auch die grössten Albernheiten bekommen so eine sonderbar existentielle Kraft. Banales und Tiefes wird wild übereinandergestapelt, bis es irgendwann nahezu psychedelisch wird. Oder anders gesagt: In einer wahnsinnigen, brutalen Welt, in der Wettbewerb und Machtgier völlig bizarre Formen angenommen haben, muss man dem allem in der Kunst auch wahnsinnigen, absurden Nonsense als anarchistischen Gegenspieler entgegensetzen. Das wussten schon die Dadaisten.

19:15 Maria bertel ⎮ garage

Zusätzlich zur grossen Show im Saal mit der Band gibt die Posaunistin von Selvhenter Maria Bertel ein Solokonzert in der Garage. Mit dröhnenden Sounds und rauen Melodien lotet sie die Frequenzbereiche der Posaune aus und erfüllt die Fliesenwände mit wenigen Luftstössen.

20:30 knarf rellöm arkestra

Endlich wieder einmal Hamburg in the house, und erst noch mit dem nimmermüden funky Pionier und Zitat-Pop-Veteran aus dem Inneren Zirkel des Goldenen-Pudel-Triebwerks: Knarf Rellöm (Frank Möller), zuletzt mit dem Helsinki-Gastrecht-Paket in der Palasthütte, schafft diesmal mit seinem Arkestra die ureigene «Message Dancehall» (Martin Büsser). Northern Soul, Funk, Dub, House und Krautrock, hat Rellöm auch auf seinem jüngsten Album Kritik der Leistungsgesellschaft alles drauf, wie die «taz» schreibt. Er inszeniere sich neuerdings als «sexy Linksfuturist im Sinne Sun Ras» und bilde eine «zwingende, aber tiefenentspannte Tanzgemeinschaft, die wiederum Slogan-Material für die nächste Gegendemo bietet: keine Diskussion, Perkussion - Soul-Punk!», jubelt «Der Spiegel». Zur Einstimmung sei schon mal ein Stubentanz zu Arkestra-Songs wie «Say it loud, du hast Scheiss gebaut» oder zu «Die Mieten sind zu hoch» empfohlen. Da geraten die Verhältnisse automatisch ins Tanzen!

21:30 lily gasc ⎮ garage

«Glam punk pop révolte» lautet die Devise bei der Lausannerin Lily Gasc. Sie durchzieht sich durch die Musik und die Ästhetik: Mit kilometerhohen rosa Plateauschnürstiefeln, Glitzer und Pompoms an den Nägeln tanzt sie durch einen Lilafilter zu trägen Beats mit blubbernden Synthies. Dabei feiert sie spielerisch-provokativ Girlytum und lässt auch überall da Kitsch zu, wo er nötig und doch angemessen erscheint. Ob laut und hart wie in LAPUTA oder seidig-poppig in H.U.G.O., Lily Gasc hat eine sprühend ansteckende Art und bewegt zum Tanzen, mit den Füssen in alle Richtungen kicken und die Arme wellenartig in die Luft zu schmeissen. 

22:45 angry blackmen

Alles ist kaputt und die Überlebenden machen Welle. Seit knapp acht Jahren klopft das Industrial- und Noise-Rap-Duo Angry Blackmen aus Chicago mit Wucht auf die verbrannte Erde ihrer Vergangenheit und locken die inneren Dämonen hervor. Von den bösen Geistern berichten sie mit entwaffnender Ehrlichkeit, bevor diese dann – beispielsweise die Alkoholsucht – mit gerapptem Furor festgenagelt werden. Aber es gilt vor allem auch die äusseren Feinde zu bekämpfen, von denen es für marginalisierte Gruppen in den USA in Überfluss gibt – gewaltätige Cops, korrumpierte Wirtschaft, lotteriges Gesundheitssystem, galoppierender Kapitalismus. Quentin Branch und Brian Warren zielen mit ihren apokalyptischen und bleischweren Beats auf den Kopf des Monsters called Rassismus und schlagen mit unermüdlichem, immer leicht verschlepptem Flow in die nachwachsenden Fratzen.

23:30 L-DRago (DJ)

00:00 babii

Einem beatigen Kitsch ist BABii nicht abgetan: Da sind viele Sparkles und supersweete Vocals, aber auch ziemlich heftige Beats und Bässe. Das ist Cyborg-Electronica mit Hyperpop-Momenten. Auf dem Album Daredeville 2000 featuret sie neben vielen anderen die sehr geschätzten Grove oder Mung Sing (einer Hälfte von Giant Swan). Entstanden ist eine Reise in eine Art Dantes Inferno, das die Ursprünge von Gewalt und Kriminalität sowie die Beziehung zwischen der Hölle und der realen Welt erforscht.

01:15 crystallmess (dj-set)

Die Produzentin und Künstlerin Crystallmess spielt auf der grossen Klaviatur der Tanzmusik. So ist sie nicht nur in so ziemlich allen interessanten DJ-Booths der aktuellen Clubs und angesagten Festivals anzutreffen. Christelle Oyiri ist auch Videokünstlerin, Journalistin, Performerin und Autorin. Bei sämtlicher Arbeit hat sie eines im Kern: die Popularisierung von Afrofuturismus und Afrofeminismus. Zwischen Hardcore Trap, Footwork und Afrotrance mixt die Pariserin alles, was Spass macht und Style hat.

02:45-04:45 OSRAM (DJ)

Di 25.3.2025
Erfreuliche Universität
Die verdrängte Geschichte des Rechtsextremismus in der Schweiz
Erfreuliche Uni

Bei einem mutmasslich rechtsextremen Brandanschlag auf ein Asylzentrum in Chur starben 1989 vier Menschen, darunter zwei Kinder aus Sri Lanka, die in St.Gallen lebten und zur Schule gingen. Die Geschichte ist kaum bekannt. Sie steht stellvertretend für den Umgang mit rechtsextremer Gewalt, die Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre die Schweiz prägte. Zu Gast ist die Schwester der zwei Verstorbenen, Mena Nirozan, die Journalistin Anja Conzett, die den Fall für das Magazin des Tagesanzeigers recherchierte, der Historiker Damir Skenderovic und der Stadtparlamentarier Jeyakumar Thurairajah, der 1988 aus Sri Lanka in die Schweiz flüchtete. Mit ihnen möchten wir die Geschichte der Familie Kandiah erzählen, uns fragen, was das für ein Land und für eine Zeit war (und ist), in dem die Behörden die rechtsextremen Spuren nicht verfolgten. Und wir fragen uns, wie sich das Vergessen und Verdrängen historisch und erinnerungspolitisch erklären lässt.

Fr 28.3.2025
Soul Gallen
mit Herrn Wempe aka DJ Soulsonic
Soul, Funk, R'n'B
Sa 29.3.2025
Die NervenDE
Fee AvivDE
Disruption

Wir waren hier heisst das neue Album der Nerven und ja, auch hier waren sie schon. Aufgenommen von Moses Schneider und produziert vom eigenen Max Rieger erschaffen Die Nerven eine Diskussionsgrundlage kritischer Reflexion. Schwierigkeiten werden unnachgiebig ergründet und in ehrlicher Weise benannt. Kritik als emotionaler Prozess, der durch Heftigkeit, Ausbrüche aber auch tragsame Momente der Musik unmittelbar gemacht wird. Konfrontiert mit einer Wirklichkeit, die die einen zur Flucht verleitet, die anderen zwingt. Das System des Funktionszwangs zerbröckelt immer mehr an dessen Störungen, die Unterbrechungen häufen sich. Die Nerven sind eine Band der Fragen, der Prognosen, der Dringlichkeit, der Affektivität. Trotz bescheidener Trio-Aufstellung erschaffen sie verzerrte immersive Klangwände. Die Bearbeitung von Aktualitäten in einer eloquenten doch direkten Sprache schaffen wahnsinnig berührende Texte. Musikalisch knüpfen Die Nerven an deutsche Rock- und Punkbands der 80er und 90er an (Tocotronic, Ton Steine Scherben, Die Goldenen Zitronen).

Di 1.4.2025
Erfreuliche Universität
Florian Vetsch liest mit Jan Heller Levi & Jan Herman
DJ Soulsonic aka Herr Wempe
Erfreuliche Universität

Jan Heller Levi (*1954 in NYC, aufgewachsen in Baltimore, lebt in St.Gallen) und Jan Herman (*1942 in Brooklyn, NYC) lebten lange in New York City. Beide haben einen jüdischen Hintergrund, eine spannende literarische Biografie: Sie haben Protest- und Underground-Bewegungen von den 1960er Jahren an mitgetragen. Florian Vetsch hat von beiden Gedichte ins Deutsche übertragen. An dem Abend werden Gedichte zweisprachig von den Schreibenden vorgetragen und deren Hintergründe angesprochen. DJ Soulsonic aka Herr Wempe legt dazu von den Vortragenden ausgewählte Musik auf – und mehr. Der Dichter Clemens Umbricht trägt als Special Guest seine Übersetzung von Jan Heller Levis Gedicht I Lost My Best Friend to Music sowie ein eigenes New Yorker Gedicht vor.

Mi 2.4.2025
Chuchchepati Orchestra
mit Martin Schütz, Julian Sartorius & Patrick Kessler
Lautsprecher

Soundtüftler Patrick Kessler und seine ebenso neugierigen Kompars*innen lassen die grossen Lautsprecher wieder erklingen. Dieses Mal mit fleissiger Unterstützung von Martin Schütz (Violoncello) und Julian Sartorius (Drums).

Fr 4.4.2025
OKVSHO +experienceCH
DJ Sippi
DJs Amboss & Steigbügel
in Kooperation mit Amboss & Steigbügel
Future Jazz

Selten fühlt sich ein Jazz-Konzert so cool, frisch und neu an, wie wenn die Brüder Christoph und Georg Kiss und ihre Live-Band OKVSHO +experience auf der Bühne stehen. Sie repräsentiern eine Art Jazz, in der ihre musikalischen Einflüsse in den eigenen Tracks deutlich zu hören sind und unheimlich interessant klingen, wenn zum Beispiel ein Dub-Track inmitten gebrochener Beats und zerstückelter Harmonien ertönt. So geht während ihrer Konzerte immer wieder eine lockere Begeisterung durch die Reihen – die Lockerheit widerspiegelt OKVSHO, die sich in neoprenengen Langarmshirts, Adidas-Trainern und exzentrischen Hüten vor Dreiecks- und Trapezformen einer engstirnigen Auffassung von Jazz entziehen. Das Album A place between us lotet dessen Grenzen aus und bleibt auch nicht vor souligen Beats (Between Us), hohen Bpm-Zahlen (Con mis perros en la niebla) oder Baile Funk auf Pasitos Jaguari stehen, auf welchem der Zürcher Produzent und Rapper Akira gefeaturet ist. Mit diesem Musikverständnis und einer instrumentalischen Souveränität schaffen OKVSHO +experience deshalb auch, die Tanzbarkeit konstant aufrechtzuerhalten.

In Kooperation mit Amboss & Steigbügel.

Präsentiert von ByteFM.

Fr 11.4.2025
Shovel Dance CollectiveUK
Zeitensolidarität

Hoffnungsvoll stimmen Vögelgesänge in The Shovel Dance ein, dem zweiten Album von Shovel Dance Collective, und vielleicht berichten diese leise von vergessenen Zeiten oder von unbekannten Orten oder von einer besseren Zukunft. Über das Shovel Dance Collective pfeift es von unseren Kontakten auf der britischen Insel laut und deutlich zu uns ins alte Kino: Sie singen von einer grossen Begeisterung für dieses Kollektiv, davon, dass sie traditionelle Folkmusik ins Heute bringt. Woher nun kommt diese Begeisterung? Pitchfork berichtet von grossen Gänsehautmomenten: «Hammered dulcimer curlicues, entwined singing voices, trombone echoing across the gentle roar of the Thames—with close attention, all of it has the capacity to make your hair stand on end.» Für Folk-Neulinge bietet Shovel Dance einen zugänglichen Einstieg in diese Welt; neben einer naturtonigen Vielstimmigkeit, mit der die neun Brit*innen singen, sorgt die breite Instrumentalisierung von Blasinstrumenten (Posaune, Bassklarinette , Orgel, Shruti-Box, Pfeifen und Flöten) und Saiteninstrumenten (Gitarre, Cello, Geige, Harfe, Banjo, Backbrett) sowie einigen wenigen Perkussionsinstrumenten für ein tiefgehendes Musikerlebnis. Das Shovel Dance Collective sieht ihre Musik als Solidarität über die Zeit weg. Sie finden Geschichten von Arbeiter*innen, von queeren Menschen oder feministische Erzählungen in klassischer britischen Folkmusik. Egal, ob in der Vergangenheit oder im Jetzt. Sie schaffen es, das Traditionelle beizubehalten, ohne dabei in konservative oder verkorkste Muster zu fallen und bleiben inhaltlich und künstlerisch im Heute. Das macht sie auch für Fans von Folkmusik interessant. Alle hierher in den Folktempel, wo wir uns, wie damals beim memorablen Konzert von caroline, rund um diese Grossformation versammeln können.

Di 15.4.2025
Erfreuliche Universität
Aufstieg und Fall des Herrn René Benko
Eine Produktion des Volkstheater Wien in Kooperation mit DOSSIER
Die Erfreuliche Universität Palace in Kooperation mit SQUARE
Zu Besuch im SQUARE

Diese Veranstaltung findet im HSG SQUARE statt.

René Benko bestimmt seit über einem Jahr die Schlagzeilen der Wirtschaftsteile. Die Insolvenz seiner Signa ist eine der grössten Pleiten der letzten Jahre. In Deutschland, Österreich und Italien drohen grosse Bauvorhaben definitiv zu Bauruinen zu werden. Der Bankrott der Globus-Warenhäuser in der Schweiz konnte nur knapp verhindert werden. Viele haben durch Benko Millionen verloren. Staatsinvestitionen haben sich in Luft aufgelöst.Doch wie funktionierte das System Benko? Wie hat es ein Innsbrucker Schulabbrecher geschafft, zum Vorzeige-Unternehmer Österreichs zu werden und alle zu täuschen? Diesen Fragen stellt sich Autor und Regisseur Calle Fuhr in seinem gefeierten Abend. Gemeinsam mit der Investigativ-Plattform DOSSIER hat er dafür monatelang recherchiert. Am SQUARE wird dieser Theaterabend zwischen Stand-Up und Lecture Performance erstmalig in der Schweiz gezeigt.

Mi 16.4.2025
Snapped AnklesUK
DJ BronchostanFlotte Welle Rorschach
Tribal-Kraut-Post-Punk-Rave

Wer diese urbanen Waldgeister und ihre zauberhafte «Agrocultural Punktronica» schon einmal live erleben durfte, ist ihnen verfallen: Die Tribal-Kraut-Post-Punk-Rave-Band Snapped Ankles aus London schafft mit einem ungemein groovenden Sound aus Baumstamm-Synthies, Lautsprechern und Drumcomputern sowie einer surrealistischen Performance mit schamanistischen Ritualen und hintersinnigen Ansagen ein unwiderstehliches Schau- und Hörerlebnis. Und vor allem eine zwingende Tanzeinladung: Vier Jahre nach Forest Of Your Problems fordert das stets maskierte Quartett noch deutlicher zum Tanzen gegen den Wahnsinn der Zeit und die Irrläufe der gesellschaftlichen Entwicklung auf. Ihr neues Album Hard Times Furious Dancing erzählt von haarsträubenden Reiseerlebnissen auf Lanzarote oder in der Transithalle des Eurotunnels und schafft wie gewohnt filmische Bezüge, diesmal etwa zu Jiri Menzels Scharf beobachtete Züge und Terry Gilliams gescheiterter Don-Quichotte-Verfilmung Lost in La Mancha. Es bezieht sich im Titel auf eine Gedichtsammlung der afroamerikanischen Autorin Alice Walker, die nach einem Todesfall in wilden Beerdigungstänzen einen gewissen Trost fand. Im Koordinatennetz von Goat und The Fall, Can, Talking Heads oder auch LCD Soundsystem, Clock DVA und Devo ist der grandiose Dancefloor von Snapped Ankles ebenso Protestmusik wie Eskapismus aus Verzweiflung. «Wir haben keine Lösungen», sagt die Band, «aber wenn wenn ihr mit uns tanzt, wird das helfen.»

Do 17.4.2025
Erfreuliche Universität
Aufstieg und Fall des Herrn René Benko
Eine Produktion des Volkstheater Wien in Kooperation mit DOSSIER
Die Erfreuliche Universität Palace in Kooperation mit SQUARE
Erfreuliche Uni

René Benko bestimmt seit über einem Jahr die Schlagzeilen der Wirtschaftsteile. Die Insolvenz seiner Signa ist eine der grössten Pleiten der letzten Jahre. In Deutschland, Österreich und Italien drohen grosse Bauvorhaben definitiv zu Bauruinen zu werden. Der Bankrott der Globus-Warenhäuser in der Schweiz konnte nur knapp verhindert werden. Viele haben durch Benko Millionen verloren. Staatsinvestitionen haben sich in Luft aufgelöst.Doch wie funktionierte das System Benko? Wie hat es ein Innsbrucker Schulabbrecher geschafft, zum Vorzeige-Unternehmer Österreichs zu werden und alle zu täuschen? Diesen Fragen stellt sich Autor und Regisseur Calle Fuhr in seinem gefeierten Abend. Gemeinsam mit der Investigativ-Plattform DOSSIER hat er dafür monatelang recherchiert. 

Di 22.4.2025
Erfreuliche Universität
Autonome Aufbrüche in den Siebzigern: Die Roten Steine und ihre mobilen Kommunen
Vernissage der WOZ-Sonderbeilage
Erfreuliche Uni

Sie soffen und fixten, propagierten die freie Liebe und sahen in den Rockern und Hippies das revolutionäre Subjekt. Die Roten Steine waren in den 1970er Jahren eine autonome Gruppe, die in Zürich, Basel und St.Gallen in Kommunen lebten. Sie prügelten sich auf der Strasse mit der Polizei und verspotteten die traditionelle Linke als Spiesser. Die Frauen der Gruppe nannten sich Rote Zoras, ein Teil von ihnen prostituierte sich. Die WOZ hat die widersprüchliche Geschichte der Roten Steine in der Beilage Wobei aufgearbeitet: Ihre konsequente Verweigerung gegenüber der bürgerlichen Gesellschaft, ihre Sehnsucht nach einem anderen Leben, aber auch den Sexismus und sektenhaften Tendenzen in der Gruppe. An der Veranstaltung stellen die Journalisten Philipp Anz und Daniel Stern ihre Recherche vor. Ausserdem kommt das ehemalige Rote-Steine-Mitglied Pius Frey aus St.Gallen zu Wort und spricht über seine Erfahrungen aus der Zeit. Der Zürcher DJ Markus Punky Kenner begleitet den Abend mit Rebel-Songs aus den 70er und 80er Jahren, also viel Punk, Rock, Reggae, Ska und Jazz. Musik, die damals einen wichtigen Einfluss auf die politischen Bewegungen hatte. Moderation: Judith Grosse (Historikerin und Leiterin des Archivs für Frauen-, Geschlechter und Sozialgeschichte Ostschweiz)

Fr 25.4.2025
StahlbergerCH
TaimashoeDJ-Set
Immer dur Nächt

Die Halbkreisbühne darf sich auf diejenige Band freuen, mit der sie ihre langjährigste Freundschaft pflegt: Stahlberger veröffentlichen ihr sechstes Album Immer dur Nächt und taufen es gleich zweimal im Palast. Die unzähligen Heimspiele hallen nicht nur wie Echos durch die Säulen, sondern munkeln sich jedes Mal aufs Neue durch die Strassen der Gallusstadt – ein Ostschweizer Ereignis von sonderlich grosser Unvergleichbarkeit. Aber sie sind auch ein Original und besingen ebendiesen Status im zweitletzten Lied Original. Es ist Teil eines neuen Programms, das Immer dur Nächt abspielt, weniger dystopisch als auch schon, optimistischer, ohne auf irgendeine Weise naiv oder oberflächlich zu sein. Wie soll's bei einem derartig ausgefeilten Handwerk und Gespür für gute Geschichten und Sprachspiele aber auch sein? So kommt zum Beispiel auf dem gleichnamigen Song Immer dur Nächt all das in einem schönen Cocktail aus musikalischen Moment und Textrafinessen, Zutaten, mit denen auch die Single Pokerface gespickt wurde. Die Hütte öffnet die Türen also, um den Rekord der längsten Spielzeit einer Band auszubauen «Ales nomol zruck» auf Stahlberger im Palace!

Sa 26.4.2025
StahlbergerCH
TaimashoeDJ-Set
Immer dur Nächt

Die Halbkreisbühne darf sich auf diejenige Band freuen, mit der sie ihre langjährigste Freundschaft pflegt: Stahlberger veröffentlichen ihr sechstes Album Immer dur Nächt und taufen es gleich zweimal im Palast. Die unzähligen Heimspiele hallen nicht nur wie Echos durch die Säulen, sondern munkeln sich jedes Mal aufs Neue durch die Strassen der Gallusstadt – ein Ostschweizer Ereignis von sonderlich grosser Unvergleichbarkeit. Aber sie sind auch ein Original und besingen ebendiesen Status im zweitletzten Lied Original. Es ist Teil eines neuen Programms, das Immer dur Nächt abspielt, weniger dystopisch als auch schon, optimistischer, ohne auf irgendeine Weise naiv oder oberflächlich zu sein. Wie soll's bei einem derartig ausgefeilten Handwerk und Gespür für gute Geschichten und Sprachspiele aber auch sein? So kommt zum Beispiel auf dem gleichnamigen Song Immer dur Nächt all das in einem schönen Cocktail aus musikalischen Moment und Textrafinessen, Zutaten, mit denen auch die Single Pokerface gespickt wurde. Die Hütte öffnet die Türen also, um den Rekord der längsten Spielzeit einer Band auszubauen «Ales nomol zruck» auf Stahlberger im Palace!

Sa 3.5.2025
Erratic Boulders
Nvmb StuporTN
Virus2020TN
SarlaTN
Blue RainTN
Szenenbericht

Felsblöcke am Berg wirken irgendwie so gesetzt und doch, wenn man realisiert, dass sie gar nicht so stabil im Hang hängen, wird man sich der Kraft bewusst, die sie freisetzen können, wenn sie dann einmal ins Rollen kommen. Was sie nicht alles verrenken, stürzen und umdrehen könnten. Unberechenbare Felsblöcke, oder eben Erratic Boulders nennt sich eine Compilation, die sich mit der unkonventionellen Musikszene von Tunesien auseinandersetzt. Darauf zu hören sind Drone, Ambient, Folk, Field Recordings, Noise, Rap, Tribal, Sludge/Black Metal, Post-Rock, Spoken Word aber auch experimentelle elektronische Musik. In einer Gesellschaft, die sich nach dem Aufbruch rund um den arabischen Frühling leider wieder stark in Richtung Konservatismus bewegt, sind aktive alternative und avantgardistische Bewegungen wahnsinnig wichtig. Eine Utopie hier, ein Eskapismus da und eine gelebte Alternative dort und die als Felsen bezeichneten Herrschaftsstrukturen wirken schon viel unberechenbarer. Es freut uns sehr, dass an diesem Abend mit Virus2000, Sarla, Nvmb Stupor und Blue Rain gleich vier Acts diese Szene zeigen und einen Einblick in das breite und vorwärtsgerichtete Schaffen gewähren. Zusätzlich werden die Kurzfilme Black Knights in Tunis (19mm, von Julien Rubiloni) und Don’t worry mama, the kids are fine (14mm, von Becem Sdiri) gezeigt, die die alternative tunesischen Musikszene dokumentieren.

Di 6.5.2025
Erfreuliche Universität
The Psychedelic Salon
Das psychedelische Erlebnisspektrum: Erkenntnisse aus der LSD-Forschung
Erfreuliche Uni

Wir erleben eine psychedelische Renaissance – in Gesellschaft, Wissenschaft und in der Medizin. Im «Psychedelic Salon» sprechen Expert*innen jeweils zu einem Thema rund um Psychedelika und das menschliche Bewusstsein und treten im Anschluss in einen offenen Austausch mit dem Publikum. An diesem Abend zeigt PD Dr. phil. Kurt Stocker, wie der psychedelische Zustand als außergewöhnliches Erlebnisspektrum verstanden werden kann – vom Autobiografischen über das Übergangshafte bis hin zum Transzendenten –, mit besonderem Fokus auf LSD-Erfahrungen. Er ist Projektleiter für psychedelische Wissenschaft an der ETH Zürich und wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Psychopharmakologie am Universitätsspital Basel, wo er zur phänomenologischen und psychometrischen Forschung zu Psychedelika beiträgt. Wichtig: An dieser Veranstaltung werden keine Drogen konsumiert; es wird über den Stand der psychedelischen Forschung gesprochen. Der Psychedelic Salon wurde von Susanne Seiler in Zürich ins Leben gerufen und wird in St.Gallen von Florian Elliker und Luisa Trujillo, unterstützt durch Susanne Seiler, organisiert.

Mi 7.5.2025
Meistgeklickt
Lesung von Jolanda Spiess-Hegglin & Hansi Voigt
Lesung

Das Leben von Jolanda Spiess-Hegglin, damals frisch gewählte grüne Kantonsrätin, verändert sich im Dezember 2014 auf einen Schlag: Am Morgen nach der Zuger Landammannfeier erwacht sie mit einem unerklärbaren Filmriss und Unterleibsschmerzen. Nach einer Abklärung im Spital werden Strafuntersuchungen eingeleitet, in ihrem Intimbereich wird die DNA zweier Männer gefunden. Zwei Tage später veröffentlicht die Tageszeitung «Blick» unter der Schlagzeile «Hat er sie geschändet?» Namen und Bilder Spiess-Hegglins und eines SVP-Politikers. Es folgten eine mediale Hetzjagd mit Hunderten von persönlichkeitsverletzenden und diffamierenden Artikeln in verschiedenen Medien und eine anhaltende Welle von Hass im Netz. Medienkonzerne haben mit ihrer persönlichkeitsverletzenden Berichterstattung viel Geld verdient. Spiess-Hegglin wehrt sich gegen dieses Geschäftsmodell, zieht fehlerhafte Medienschaffende vor Gericht – und gewinnt. Bisher haben stets andere ihre Geschichte erzählt. In diesem Buch erzählt Jolanda Spiess-Hegglin sie erstmals selbst.

Fr 9.5.2025
Bass
mit Pa-Tee, Mene & Mo Problems
Bass Music
Sa 10.5.2025
Lebanon HanoverCH/UK
UTALOCH
DJ KutschenfahrtDJ
Ästhetik des Zerfalls

Begibt man sich einmal auf die Dark-Wave-Post-Punk-Schiene und versucht über «Essentials»-Playlisten zu den Gründen zu gelangen, geht kein Weg vorbei an Lebanon Hanover. Larissa Georgiou und William Morris alias Larissa Iceglass und William Maybelline veröffentlichen seit über 10 Jahren Alben und schaffen darin eine Ästhetik des Rosenzerfalls, der widerständigen Trauer und hohlen Starrheit. Sie reduzieren die Musik auf ein Minimum, wobei sich Klänge wie im ersten Song Sadness Is Rebellion auf dem Album Tomb For Two vertraut anhören. Mit einem kratzig-einzigartigen Gitarrenriff auf Gallowdance gibt es Höhepünkte, die gerade live die Ohren zudröhnen und den Raum ausfüllen können. Es ist auch ein halbes Heimspiel für Larissa Iceglass, denn die eine oder der andere könnte sie aus ihrer Zeit in St.Gallen kennen. Die Rückkehr erfreut und wird spätestens an diesem Maiwochenende alle, die Dark-Wave für ein Wintergenre halten, von dessen Frühlingstauglichkeit überzeugen.

Sa 10.5.2025
Nachtbar
DJ Kutschenfahrt
Nach Lebanon Hanover

Hier geblieben nach dem Konzert von Lebanon Hanover zum wilden Ritt mit DJ Kutschenfahrt! Gratis für alle, die am Konzert waren, ein Fünfliber für alle Neuzugänger*innen. Wir versprechen: Hier wird niemand mit der Kordel rausgeschubst.

Di 13.5.2025
Sun Ra ArkestraUS
in Kooperation mit Amboss & Steigbügel
DJ Crown PropellerDJ
Space is the place

«Wer eine bessere Welt will, muss bessere Musik machen.» So lautete das Credo des afroamerikanischen Free-Jazz-Visionärs Herman Poole Blount, der sich nach dem ägyptischen Sonnengott Sun Ra nannte und seine Heimat auf dem Saturn verortete. Aufgewachsen in Birmingham, Alabama, dem «vielleicht am schärfsten segregierten Ort der Erde», so sein Biograf John Szwed, verstand er die Musik als «full compensation for any handicaps I have» und sein 1956 gegründetes Arkestra als Orchester-Arche als rettendes Gegenmodell zu den Sklavenschiffen und Musiker-Kommune mit Sehnsuchtsraum Weltraum. Die intergalaktisch groovende Big Band hat den Jazz in allen Spielarten ebenso beflügelt wie Spuren in allen Genres von Pop bis Techno hinterlassen – bis hin zu Bands wie MC5, The Specials oder Ja, Panik, die mit Sun Ras «Space is the place» (der die Flüchtigen liebt) gegen die Festung Europa ansangen. Seit dem Tod des Gründers 1993 leitet sein langjähriger Weggefährte Marshall Allen das Sun Ra Arkestra. Dabei hat er es nicht zur Repertoire-Band verkümmern lassen, sondern den Nachlass mit neuem Leben gefüllt und junge Musiker in dessen Geist ausgebildet. Zwar tourt der 100-jährige Marshall Allen nicht mehr international, aber er hat erst letztes Jahr mit 24 Arkestra-Musikern das virtuose Album Lights On A Satellite eingespielt. Die Auftritte der Band begeistern wie eh und je, so war das Sun Ra Arkestra am Jazzfest Berlin «die alles überragende Band», wie die Kritik meint, sie «kombinierte auf magische Art und Weise Free jazz mit Big-Band-Swing und deftigem Groove.» Marshall Allen sagt es so: «Wir sind eine Showband. Wir singen, wir tanzen, wir verbreiten unsere Message.» Dabei spiele seine Big Band heute so und morgen anders und mache sich immer wieder frei. «Wir haben schon in den 1950er-Jahren Musik fürs 21. Jahrhundert gespielt. Jetzt verstehen uns die Leute, jetzt ist unsere Zeit!» Und jetzt ist das Jahr, wo das Sun Ra Arkestra tatsächlich live in St.Gallen auftritt – eine sensationelle Raumerweiterung und ausserirdische Freude!

In Kooperation mit Amboss & Steigbügel

Do 15.5.2025
Chuchchepati Orchestra
mit Carla Boregas & Patrick Kessler
Lautsprecher

Nascente - Fluxo Inverso

Die brasilianische Klangkünstlerin Carla Boregas hat während ihres Aufenthaltes in Baden die unterirdischen Thermalquellen des Bäderquartiers mit einem Unterwassermikrophon aufgenommen und unter dem Titel "Nascente" veröffentlicht. Zur Weiterentwicklung von "Nascente" arbeitet Carla Boregas seit 2024 mit dem Appenzeller Kontrabassisten Patrick Kessler und seinem Chuchchepati Orchestra zusammen. Gemeinsam präsentieren Boregas und Kessler "Nascente - Fluxo Inverso", eine Installation und Performance in drei Akten. "Fluxo Inverso" (dt. Umgekehrter Fluss) kann als Metapher verstanden werden, in der die natürliche Dynamik der Dinge verändert oder umgekehrt wird und sich dem erwarteten Verlauf der Ereignisse widersetzt. Anstatt sich ständig vorwärtszubewegen, ist es manchmal auch notwendig, zurückzugehen, zu überprüfen und neu zu überdenken. Wie ein Bach, der zu seiner Quelle zurückkehrt. Klänge, Geräusche und Töne brodeln, sprudeln, kochen auf und kühlen ab, und die Wechselwirkungen zwischen Orchester, Lautsprechern und Publikum werden zu einem horizonterweiternden kollektiven Hör- und Seherlebnis.

Carla Boregas, Feldaufnahmen, Elektronik / Patrick Kessler, Kontrabass, Elektronik

Fr 16.5.2025
The NecksAU
Able Noise(NL/GR)
in Kooperation mit Amboss & Steigbügel
Avant-Garde Jazz

Mit Ruhe und Gelassenheit setzen sich The Necks mitten in den Topf zwischen Avant-Garde, Minimal, Jazz und Ambient. Hie und da krautet es auch und alles hat einen ziemlichen Drang nach vorne. Die langzeit Improvisationsgruppe The Necks spielt seit 1987 frei auf und haben sich in den bald vierzig Jahren zu einer der grossen Kult-Band der Jazzszene gespielt. Das liegt auch an der Gleichzeitigkeit von Simplizität und Komplexität, oder wie es The Wire sagt: «Tonal, accessible, and yet profoundly challenging.» Mit viel Geduld und Ruhe bauen Pianist Chris Abrahams, Schlagzeuger Tony Buck und Bassist Lloyd Swanton ihre Improvisation zu einem grossen Ganzen. Ihre Konzerte bedienen sich keinen Songstrukturen und bleiben improvisiert. Das Trio verständigt sich ganz ohne Wort und Zeichen, sondern nach jahrzehntelangem Zusammenspiel nur über ihre Musik. Wir versuchen uns, wie fast immer, mit Superlativen zurückzuhalten und überlassen das hier deshalb gerne The New York Times, die The Necks als “the greatest trio on Earth” hochgelobt haben.
Auch dem Experiment aus Bariton Gitarre, Schlagzeug, Kassette und Gesang von Able Noise erliegen zur Zeit Musiknerds und -kritiker*innen. Zwischen Den Haag und Athen haben George Knegtel (Baritone Gitarre) und Alex Andropoulos (Drums) während knapp zwei Jahren intensiver Arbeit und Detailversessenheit an ihre Debüt LP High Tide gearbeitet und diese im November 2024 auf dem geschätzten Label World Of Echo veröffentlicht. Entstanden ist eine weite musikalische Reise, die Wegbegleiter*innen von caroline featured und sich am ehestens als eine freie Art Postpostrock kategorisieren lässt – ganz ohne Wegweiser und Scheuklappen. Kennengelernt haben sich während ihrem Studium an der Royal Academy of Arts in Den Haag. Nachdem sie in einer gemeinsamen Punk Band gespielt haben, gründeten sie das experimentelle Duo Able Noise, das sich in erster Linie auf Live-Konzerte konzentriert, bei denen ihre Musik von der Körperlichkeit ihres Spiels geprägt ist. Seither versuchen sie sich an neuen Spielweisen ihrer Instrumente: Da kann die Baritone Gitarre schon mal mehr wie eine Harfe klingen oder wie im Song Providence mit Feedback die Schlagzeugfelle als Synthie entfremdet werden. Doch wird nichts nur dem Experiment zuliebe gemacht, sondern hat stets ein musikalisches und kompositorisches Ganzes im Blick.

Sa 17.5.2025
Margaritas PodridasMX
Mount JacintoCR/CH
Unholy Joly & Hairy BairyDJ
Underground Rock

Für alle, die sich dem Eurovision Wahn Contest entziehen wollen, gibt’s in der Hütte eine erfrischende Ablenkung: Die aus Hermosillo, Mexiko stammenden Margaritas Podridas kommen zum ersten Mal in die Schweiz. Sie haben sich 2015 gegründet, inspiriert durch die Underground-Rock-Landschaft der 90er und dem für die Grunge-Szene typischen verzerrten Songwriting. Der Sound variiert auf den bisher veröffentlichten Alben/Singles zwischen Shoegaze (Margaritas Podridas, 2021), Grunge (Corazón de Muñeca, 2023) und Noise, Punk (Mugre Morada, 2024). Passend zum ehrlichen und roughen Sound sind auch ihre politische Haltung und die DIY-Ethik, die an den konfrontativen Idealismus ihrer musikalischen Vorfahren erinnert. Dies zeigt sich in ihren Bemühungen beim Aufbau einer Szene für junge Leute in ihrer Heimatstadt, in ihrer Negation der englischen Sprache trotz einer wachsenden internationalen Fangemeinde und in der Dringlichkeit, dem Sexismus in der Musikindustrie und der Welt im Allgemeinen den Mittelfinger zu zeigen. Wie Sängerin und Bassistin Carolina Enriquez in einem Interview auf die Frage, wie Musik emotional und physisch wirken kann, antwortete: «It’s a way to blow off steam». Dieser Abend ist die ideale Gelegenheit dafür.
Diesen Doppelabend eröffnen werden Mount Jacinto aus Zürich, eine von Sonya Carmona ins Leben gerufene Band. Als ehemaliges Mitglied der Bands Colornoise und Las Robertas war sie aktiv in der Musikszene Costa Ricas sowie auf Tour in Kanada, USA und Brasilien. Der sphärische und melodiöse Sound erinnert an die Shoegaze-Szene im Nordwesten Amerikas, wobei sich Mount Jacinto einerseits durch psychedelische Ausflüge, andererseits aber auch durch ein klares Popmomentum eine eigene Identität schaffen. Nach einigen Singles und einer EP haben Mount Jacinto im November 2024 ihr Debütalbum Silver Lining via Taxi Gauche Records herausgebracht. Die Songs sind unaufgeregt und versprühen eine kribbelnde Leichtigkeit, getragen von der klaren, hellen Stimme Sonya Carmonas. Für einen passenden Abschluss sorgen Unholy Joly & Hairy Barry an den Plattentellern.

Di 20.5.2025
Erfreuliche Universität
Zur Obszönität des Reichtums
Zu Gast im Square

Diese Veranstaltung findet im SQUARE statt.

Die Erfreuliche Universität ist zu Gast im Square und fragt nach den Folgen des übermässigen Reichtums einzelner Menschen für Staat und Gesellschaft. Die Schweiz ist ein kleines und sehr reiches Land. Jede*r zehnte Milliardär*in der Welt lebt hier. Wie leben die Superreichen? Wie denken sie? Welche Spuren hinterlassen sie in der Schweiz? Und wem nützen oder wem schaden sie? Diese und weitere Fragen beantwortet die Erfreuliche Universität an diesem bunt-karierten Abend «Of Huge Wealth» mit Gästen aus Luxusforschung, Luxusgastronomie, Politik und Soziologie, nämlich mit Benjamin Berghaus (Luxusforscher HSG St. Gallen), Thuraya Abbass (Vorstandsmitglied JUSO), Jenny Christian (Gemeindepräsident St. Moritz) und Hayat Erdoğan (Co-Direktorin Theater Neumarkt).

Fr 23.5.2025
Soul Gallen
mit Herrn Wempe & Señor Pantichrist
Soul, R'n'B, Funk
Sa 24.5.2025
Laurent & MaxCH
Die grössten Hits für die Kleinsten

Das eigene Debütalbum mit Greatest Hits zu betiteln, ist schon eine Ansage. Ganz so ernst gemeint ist das aber nicht. Laurent und Max singen Melodien altbekannter Hits und betexten diese mit Anekdoten und Geschichten ihrer Kindheit. So wird aus Mamma Mia Lan en ie – ein Drama auf dem Fussballplatz – oder Bad Romance wird zu Gaagälä – die verbotene Liebe. Das Ganze mit einer guten Portion Witz und Selbstironie bestückt, wird zu einem bekömmlichen Konzerterlebnis für die Kleinen und die Grossen. Die freche Aufbereitung ist relatable für die Kids und für die ältere Generation ist der eine oder andere Schmunzler mit dabei. Da könnte auch mal eine Erinnerung der eigenen Kindheit hochkommen. 2023 ist ihr drittes Album Immer eimal meh erschienen. Es erzählt von Zahnweh, vom Spielispielen und nervigen Mathetests.

Di 27.5.2025
Erfreuliche Universität
Elisabeth Joris – ein Leben in Geschichten
Erfreuliche Uni

Die Historikerin Elisabeth Joris prägte die Schweizer Frauengeschichtsschreibung wie keine andere. 1986 publizierte sie zusammen mit Heidi Witzig Frauengeschichte(n). Dokumente aus zwei Jahrhunderten zur Situation der Frauen in der Schweiz und wurde damit auf einen Schlag bekannt. 1946 in Visp im Oberwallis geboren, gehörte Joris einer Frauengeneration an, der man noch den Besuch des Gymnasiums verweigert hatte. Es brauchte mehrere Umwege, bis sie 1970 endlich ihren Traum, Geschichte zu studieren, verwirklichen konnte. Diese Erfahrungen und die aufkommende 68er-Bewegung beeinflussten sie. Joris war aktiv in der linken Gruppierung «Kritisches Oberwallis» und wurde Mitte der 1970er-Jahre zur überzeugten Feministin, was sich auf ihre weitere Arbeit als Historikerin auswirkte. In ihren zahlreichen Publikationen holte sie bürgerliche Frauen, Walliser Bergbäuerinnen, Frauen im Umfeld von Tunnelbaustellen und viele mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Vernetzt mit vielen Exponentinnen der neuen feministischen Geschichtsschreibung arbeitete sie auch mit dem Frauenarchiv Ostschweiz seit dessen Anfängen zusammen. Die Historikerin und erfahrene Biografin Denise Schmid hat mit Elisabeth Joris während eineinhalb Jahren intensive Gespräche geführt. Denise Schmid ist Historikerin, Verlegerin und Autorin mehrerer Sachbücher, darunter dreier Frauenbiografien. Die lebhaft und in der Ich-Form erzählte Biografie spiegelt die ausserordentliche Persönlichkeit von Elisabeth Joris sowie ein Stück Schweizer Frauen- und Zeitgeschichte. Das Gespräch führt Judith Grosse, Leiterin des Archivs für Frauen- und Sozialgeschichte Ostschweiz.

Sa 31.5.2025
Musig uf de Gass
VianneCH
San SilvanCH
Olive BlackCH
OASG-DJ-Set mit DJ Lemi Funa
Locals

Alle Jahre wieder strömt Musik durch die Venen der Gallusstadt und in den roten Saal hinein, wo gleich drei Ostschweizer Musiker*innen auftreten, bevor das lange Openair St.Gallen DJ-Set den Festivalsommer heraufbeschwört. Die Reise beginnt mit der bandXost-Finalistin Vianne und einem poppig-leichten Konzert, geht über zu San Silvan, dem Gitarristen der Band Panda Lux und seinen wohltuenden Gesängen mit tiefgründigen Texten und endet mit Olive Black bei Electro-Pop und verträumt-süssen Abschweifungen in vernebelte Atmosphären. Herein, bevor es endgültig hinaus geht.

Mo 2.6.2025
Porridge RadioUK
Mel DCH
Mathilde MachinDJ

Einziges und letztes konzert in der schweiz.

Auf das aktuellste (sehr hörenswerte) Album Clouds In The Sky They Will Always Be There For Me (2024, Secretly Canadian) folgte nur kurz später die EP The Machine Starts To Sing (2025, Secretly Canadian) mit der Ankündigung, dass sich Porridge Radio nach 10-jähriger Bandgeschichte auflöst. Am 2. Juni spielen sie ihr letztes und einziges Konzert in der Schweiz. Wir freuen uns wahnsinnig, dass diese Band nun doch noch ins Palace kommt – ein Wunsch, den wir uns seit langem erfüllen wollten! Und ein Konzert, das wir allen wärmstens empfehlen würden. Denn ihr Album Every Bad hat uns, wie so viele andere, durch den ersten Covid-Lockdown getragen, als es pünktlich am 13. März 2020 erschienen ist. Porridge Radio schaffen es, Indie-Pop neu und vorallem sehr ehrlich anzustreichen. Die Sängerin, Texterin und Gitarristin Dana Margolin schreibt immer wieder aufs Neue persönliche Texte zwischen Welt- und Herzschmerz, die tragen, helfen und doch auch Freude machen. Dann erst noch live ist diese Band von Georgie Stott (Keyboard), Sam Yardley (Drums),  Dan Hutchins (Bass) und Dana Margolin (Gitarre/Gesang) eine Wucht!
In den Abend einführen wird the one and only Mel D mit einem Solo-Set. Im September erscheint ihr Debütalbum Young Bones und wir hoffen, dass sie an diesem Abend ein paar Songs davon spielen wird. Herein zur letzten grossen Konzertumarmung der Saison!

 

Fr 6.6.2025
Saisonschluss mit grosser Stickertauschbörse und DJs
Ade, messi

Es ist der bittersüsseste Tag im Jahr, wenn es heisst: «Feiern, bis sich die Türen für drei Monate schliessen.» Daher gilt es, die Summertime Sadness im Voraus abzuschütteln, die Lieblingssäule fest zu umarmen und vielleicht noch das letzte Plakat als Erinnerung mitgehen zu lassen. Aber halt! Es gibt noch einiges auszudiskutieren. Zum Beispiel, wem der ultra seltene Bass-Sticker gehört, der auf der langen Bar liegen geblieben ist. Oder wie gerade die Sticker in die Hefte geklebt wurden und ob das ein Kriterium für das zum Saisonbeginn versprochene geschenkte Getränk ist, wenn ein volles Stickerheft vorgewiesen wird. Wir wollen hier aber nicht allzu streng sein und werden auch gar nicht dazu in der Lage sein, wenn yours truly Palace DJs die grössten Sommerhits aller Zeiten auflegen und Heiterkeit versprühen, während Sammler*innen die Stickerspender plündern und an der Sesselbörse eintauschen. Scheut euch nicht, es wird ein Fest des Abgesangs und der Musse. Byebye und hasta la vista!