Bis anhin hat Masha Qrella auf Englisch gesungen und war mindestens ein nicht wirklich geheimer Geheimtipp, oder eher eine Musicians Musician; also eine vor allem von anderen Musiker*innen verehrte Musikerin: So Dirk von Lowtzow im Jahr 2016 über die damalige Single «DJ» von Qrella: «Habe ich neulich zehnmal hintereinander gehört und bin in der Wohnung rumgetanzt.» Nun hat die Musikerin zusammen mit Andreas Bonkowski und Chris Imler die Gedichte des Dichters Thomas Brasch vertont: Teils schaurig tanzbar, teils zum Heulen schön und aber ganz sicher über die volle Länge eine der eindrücklichsten Veröffentlichungen der letzten Zeit. Braschs Worte – mal freier, mal originaler zu Liedern geformt – sind nach all den Jahren noch überhaupt nicht verbraucht und die Zeile «ich kann nicht tanzen, ich warte nur» hätte man schon letzten Frühling nur zu gerne während des Homedrinkings auf voller Lautstärke pumpen lassen. Nun ja, zumindest bei Drucklegung dieses Plakats ist auch das Homedancing passé: Komplettiert wird der Abend von Odd Beholder. Der Anspruch der Badenerin an ein synthie-popistisches Gesamtkunstwerk mit sozialkritischem, aber durchaus tanzbarem Unterbau ist die kongeniale Ergänzung.
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