Traurige News: Nach dem Konzert von Kevin Morby wird mit Aldous Harding bereits das zweite Konzert im November abgesagt. Leider haben wir keinen Einfluss auf diese von den Künstler_innen getroffenen Entscheidungen.
Hier das offizielle Statement: «Due to unforeseen circumstance, Aldous Harding has to cancel her shows planned at Palace in St.Gallen on November 4th and at Bogen F in Zurich on November 5th. All tickets are being refunded at points of purchase. We are sorry about any inconvenient due and we are trying to bring Aldous Harding back to Switzerland soon.»
Angst könnte man kriegen, wenn man Aldous Harding zuhört: Sie habe sich das Genick gebrochen, als sie am Rand der Welt tanzte, singt sie. Und dann: «My mouth is wet, don’t you forget it.» Angst, weniger um sie, als vielmehr um sich selber, dieser atemberaubende Gesang, diese kryptisch fesselnden Texte verschlingen einen, bringen einen auf gefährliche Irrwege und können einem den Verstand rauben. Dabei heisst das neue Album der neuseeländischen Folk-Noir-Chanteuse selbstironisch «Party» (natürlich auf 4AD) und ist bei weitem weniger todessehnsüchtig als ihr Debüt von 2014. Dunkle Momente gibt es immer noch, aber auch eine neue Leichtigkeit, Aufbruchstimmungen, überwältigend hingezaubert mit wenigen Gitarren- oder Pianostrichen. Produziert hat nicht zufällig PJ-Harvey-Intimus John Parish, unter den Gästen ist auch Perfume Genius. Und die Fangemeinde der 27jährigen Tochter eines Musiker-Ehepaars wächst: allen voran jubelt ihre Landsmännin Lorde, die ihren Millionen Followern twitterte, Aldous sei die «derzeit interessanteste Musikerin überhaupt». Eigentlich heisst die Harding ja Hannah; Aldous wählte sie, weil es an eine «männliche Alice» erinnere. Wir sagten es bereits: Es wird unheimlich in ihrem Wunderland. Und ganz gewiss zum Schaudern grossartig im Palace.