Die Evolution hat Sinn für Humor: Luft schlucken und sie aus dem Hintern fahren lassen. So begegnet ein in schlammigen Gewässern lebender Grundfisch seinen Bedrohungen: Die Furzgrundel, der Gewitterfurzer oder eben der Schlammpeitziger. Der gleichnamige Kölner Musiker schluckte hingegen in den Neunzigern viele billige Casio-Keyboards und hörte nach eigenen Aussagen bei Throbbing Gristle, The Residents, Palais Schaumburg, den Go-Betweens, Prefab Sprout und «seltsamen belgischen Samplern» genau hin. Auch nach bald dreissig Jahren erklingt Jo Zimmermanns glasklar formulierte, halbsynthetische Elektromusik, die niemanden in die Flucht schlägt, sondern einen mit feinsinnigem Humor und Antritten Richtung Funk, Dub, Dancefloor und kaputtem Bombast fröhlich um den Finger wickelt. Quasi ein musikalisches Antifurzkissen, das allen Pessimist_innen und sonstigen Bedrohungen der modernen Welt untergeschoben gehört: «Hey stupid man / your brain is a dick.» Denn ja, seine ausufernden Substantiv-Songtitel sind berüchtigt, aber seit einigen Alben gibts Schlammpeitziger auch mit Songtext. Alle kommen, wir knarzen unter anderem mit «Bock Bounceburg» und dem «Kandierten Jammerlochlappen» in die neue Palace-Saison!
Freitag, 14. September
Schlammpeitziger
DJ Kutschenfahrt
Tür 21:00
Beginn 22:00
15.-