Alle drei Jahre vergibt die St.Galler Paul Grüninger Stiftung ihren Preis, mit denen sie Personen oder Organisationen für besonderen Mut und Menschlichkeit auszeichnet. Mit dem diesjährigen Preis will die Stiftung ein Zeichen setzen gegen die zunehmende Kriminalisierung der Fluchthilfe durch die Politik und die Justiz. Der Hauptpreis geht an die Crew des Flüchtlingsschiffs Iuventa, die im Mittelmeer mehr als 14’000 Menschen aus Seenot gerettet hat. Nun wurde das Schiff in Italien beschlagnahmt, die Crew wird sich vor Gericht wegen Beihilfe zur illegalen Einwanderung verantworten müssen. Ebenfalls gewürdigt werden die Menschenrechtsaktivistin Anni Lanz und die Hilfsorganisation Mosaik. Anni Lanz hat einem notleidenden Flüchtling über die schweizerisch-italienische Grenze geholfen und wurde dafür in erster Instanz verurteilt. Mosaik unterstützt Flüchtlinge, die auf der griechischen Insel Lesbos gestrandet sind. «Mit der Auszeichnung möchte die Paul Grüninger Stiftung alle Retterinnen und Fluchthelfer ermutigen, ihre unerlässliche Arbeit fortzusetzen und dem Zynismus der europäischen Abschottung zu trotzen», schreibt die Stiftung in ihrer Begründung. «Wenn Menschen in Not sind, ist nicht die Hilfe kriminell, sondern die Passivität.» Die Festrede im Palace hält der bekannte Berliner Menschenrechtsanwalt Wolfgang Kaleck, im Anschluss an die Feier gibt es einen Film und ein Podium gegen die Kriminalisierung der Fluchthilfe.
Freitag, 10. Mai
Paul Grüninger Preis
Tür 18:30
Beginn 19:00