Wie wäre das Leben, wenn man die Angst vor der Zukunft nicht ständig an die Leine nimmt oder wegsperrt, sondern laufen lässt? Vielleicht geht sie dann für immer weg und wenn sie doch freiwillig wiederkommt, kann man sich mit ihr anfreunden. Mit «Thinking About Tomorrow, and How to Built it» hat Andreas Spechtl einen ersten Schritt gemacht. Der Ja, Panik-Sänger zog im Winter vor einem Jahr vorübergehend nach Teheran, um solche Gedanken zu einem neuen Album zu materialisieren. Es geht hier aber nicht um kulturelle Abgleichung oder ein «schaut her, ich habe westliche und östliche Musik neu kombiniert». Es geht darum, gründlich zuzuhören und dann mit allen gesammelten Fäden neue Netze zu spinnen und Brücken zu bauen, von denen man selbst noch nicht weiss, wohin sie führen. Entstanden sind zehn Lieder aus den persischen Melodien und Rhythmen seines Freundes Saba Alizadeh, zeitgenössischen Beats, verwobenen Phrasen und Feldaufnahmen. Viel ist gefiltert, flirrt und dehnt sich aus. Ein animiertes, akustisches Hologramm aus dem 4D-Drucker, gleichermassen diffus wie einladend und sowohl inhaltlicher als auch ästhetischer Beweis der Weisheit: Das einzig Beständige ist der Wandel. «In all places and all times / the future will collide in our eyes»
Donnerstag, 19. April
Andreas Spechtl & Saba Alizadeh
Tür 20:00
Beginn 21:00
15.-